Lösungsbereiche und Beispiele
Erstellt am: 26.05.2015 | Stand des Wissens: 22.08.2023
Synthesebericht gehört zu:
Die Verknüpfung beziehungsweise Integration von Öffentlichem Verkehr, Individualverkehr und kollaborativen Mobilitätsangeboten erfolgt auf unterschiedlichen Ebenen. Es lassen sich im Wesentlichen vier Ebenen unterscheiden (vgl. SoMu13, S. 20; Stopka15, S. 8), die im Folgenden anhand von Beispielen erläutert werden sollen (vgl. [VCD17a]).
Zur infrastrukturellen Integration gehört die räumliche Verknüpfung von infrastrukturellen Anlagen wie Park&Ride-Parkplätzen, Haltestellen des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), Carsharing-Stationen und Fahrradboxen beziehungsweise Abstellanlagen für Fahrräder. Mobilitätsstationen, die in diesem Sinne den Einstieg in die multimodalen Mobilitätsangebote wie auch das Umsteigen im Sinne der Intermodalität erleichtern, wurden beispielsweise in Bremen (mobil.punkt) und München (MVG, WOGENO) eingerichtet.
Die tarifliche Integration ist eine weitere Möglichkeit, Mobilitätsangebote für die Kunden zu verknüpfen. Aktuell werden bereits verschiedene Modelle der tariflichen Integration von Mobilitätsangeboten umgesetzt. Die Mobilkarte in Osnabrück integriert Sharing-Dienste und ÖPNV in einem Abo. Das Angebot switchh in Hamburg bietet ebenfalls in einem Abo verschiedene Sharing-Dienste an. Demgegenüber integriert die PlusCard Münster Sharing-Dienste ohne Grundgebühr und bietet dadurch eine besonders niedrige Einstiegsschwelle in die intermodale Mobilität.
Mobilitätskarten stellen darüber hinaus Beispiele der vertrieblichen Verknüpfung dar, wenn sie als gemeinsames Zugangsmedium genutzt werden. Das trifft auf das eTicket RheinMain zu, das eine Vielzahl von Anbietern in der Region verbindet (vgl. [RMV17]). Als weiteres Beispiel für die vertriebliche Verknüpfung können die Dresdner Verkehrsbetriebe genannt werden, die im Vertrieb mit einem lokalen Carsharing-Dienst kooperieren (vgl. [DVB18]).
Auf der vierten Ebene geht es um die informationelle Verknüpfung. Über standardisierte Schnittstellen und Datenformate, sowie Open Data und Open Services, kann der Verbund verschiedener Datenplattformen erreicht werden. Die Auskunft zu Fahrplänen, Standorten, Routing und Buchung aus einer Hand zu erhalten ist heute bereits in Städte wie Leipzig (Leipzig mobil) und Freiburg (FREI.MOBIL) möglich, sowie überregional durch Angebote wie qixxit, Ally und ticket2go.
Die vier oben vorgestellten Ebenen der Integration, werden von Mobilitäts-Apps wiederrum verknüpft. Die App-Entwicklungen moovel und easy.GO wurden mit dem Deutschen Mobilitätspreis 2016 ausgezeichnet, weil sie Auskunft und Buchung für verschiedene Mobilitätsangebote in einem System verbinden und so die multimodale Verkehrsmittelwahl vereinfachen (vgl. [BMVI16q]).