Forschungsinformationssystem des BMVI

zurück Zur Startseite FIS

Kosten von Biogas

Erstellt am: 03.03.2010 | Stand des Wissens: 01.03.2023
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechpartner
IKEM - Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität e.V.

Die Investitionskosten der Biogasanlagen variieren je nach Größe der Anlage. Kleinere Anlagen mit geringem Produktionsvolumen besitzen in der Regel höhere spezifische Investitionskosten. So liegen die spezifischen Investitionskosten für eine Biogasanlage mit einer elektrischen Leistung von 75 Kilowatt bei etwa 9.000 Euro pro Kilowattstunde, bei einer elektrischen Leistung von 1.000 Kilowattstunden hingegen nur bei etwa 3.500 Euro pro Kilowattstunde. Die Produktionskosten von Biomethan liegen bei etwa 7-9 Cent pro Kilowattstunden für Anlagen mit 400 Newton-Kubikmetern pro Stunde, beziehungsweise bei 6-8 Cent pro Kilowattstunde für Anlagen mit 700 Newton-Kubikmetern pro Stunde. [FNR20, S.50]
Aufgrund der steigenden Nachfrage nach Gülle als Ausgangsstoff für Biogaserzeugung im Kraftstoffsektor sind die Preise hier in den letzten Jahren stark angestiegen. Darauf basierendes Biomethan besitzt den höchsten Handelspreis. Auch im Bereich des abfallbasierten Biomethans steigen die Preise. [dena21, S.9] In der Abbildung 1 wird der durchschnittliche Einkaufspreis von Biomethan basierend auf unterschiedlichen Ausgangsstoffen mit Stand Mai 2021 dargestellt.
Biomethanpreis.pngAbb. 1: Höchster, niedrigster sowie durchschnittlicher Biomethanpreis nach unterschiedlichen Ausgangsstoffen im Mai 2021 [dena21, S.10]
Im Jahr 2019 wurde insgesamt 86 Prozent des produzierten Biomethans über das Erneuerbare-Energien-Gesetz [EEG] und nur 7 Prozent als Kraftstoff vermarktet [FNR20, S. 45]. Biomethan als Kraftstoff (Compressed Natural Gas, CNG) ist seit Beginn 2021 von der neuen Kohlenstoffdioxid-Abgabe (CO2-Abgabe) befreit. Im Jahr 2021 lag die CO2-Abgabe bei 25 Euro pro Tonne CO2, bis 2025 soll sie bei 55 Euro pro Tonne liegen und wird in der Regel von den Tankstellen direkt an die Verbraucher weitergegeben. Die Befreiung von Bio-CNG gilt zunächst bis 2023, anschließend soll der Preis je nach Ausgangsstoff variieren. [dena21a]
Glossar
Ansprechpartner
IKEM - Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität e.V.
Zugehörige Wissenslandkarte(n)
Biokraftstoffe der zweiten Generation (Stand des Wissens: 15.03.2023)
https://www.forschungsinformationssystem.de/?304408
Literatur
[dena21] Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) (Hrsg.) Branchenbarometer Biomethan 2021, 2021/07
[dena21a] Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) (Hrsg.) Bio-CNG von CO2-Steuer befreit, 2021
[FNR20] Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) (Hrsg.) BASISDATEN BIOENERGIE DEUTSCHLAND 2021, 2020
Rechtsvorschriften
[EEG] Erneuerbare-Energien-Gesetz
Glossar
CNG Compressed natural gas = komprimiertes Erdgas (CH4) wie es zum Beispiel in Fahrzeugen getankt werden kann. Durch die Kompression auf ca. 200 bar erhöht sich der Energiegehalt bezogen auf das Volumen und somit z.B. die Reichweite eines Fahrzeuges bei gleichem Tankvolumen.
CO
= Kohlenstoffmonoxid. CO ist eine chemische Verbindung aus Kohlenstoff und Sauerstoff und gehört damit neben Kohlenstoffdioxid zur Gruppe der Kohlenstoffoxide. Es ist ein farb-, geruch- und geschmackloses Gas. Kohlenstoffmonoxid beeinträchtigt die Sauerstoffaufnahme von Menschen und Tieren. Schon kleine Mengen dieses Atemgiftes haben Auswirkungen auf das Zentralnervensystem.
Es entsteht bei der unvollständigen Oxidation von kohlenstoffhaltigen Substanzen. Dies erfolgt zum Beispiel beim Verbrennen dieser Stoffe, wenn nicht genügend Sauerstoff zur Verfügung steht oder die Verbrennung bei hohen Temperaturen stattfindet. Kohlenstoffmonoxid selbst ist brennbar und verbrennt mit Sauerstoff zu Kohlenstoffdioxid. Hauptquelle für die CO-Belastung der Luft ist der Kfz-Verkehr.

Auszug aus dem Forschungs-Informations-System (FIS) des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur

https://www.forschungsinformationssystem.de/?289686

Gedruckt am Montag, 29. April 2024 15:20:38