Öffentliche und private Akteure der Radverkehrsförderung
Erstellt am: 24.02.2005 | Stand des Wissens: 18.01.2023
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
TU Dresden, Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik, Prof. Dr.-Ing. Regine Gerike
Die Planung und Nutzung von Verkehrsanlagen für den Nichtmotorisierten Verkehr ist durch unterschiedliche Akteure geprägt. Hierzu gehören neben Verkehrsplanern und kommunalen Entscheidungsträgern auch Hauseigentümer, Einzelhändler und Arbeitgeber sowie die Verkehrsteilnehmer selbst.
Prinzipiell lassen sich bei diesen Gruppen öffentliche und private Akteure unterscheiden [BMVBW04g].
Zu den öffentlichen Akteuren zählen Bund und Länder, welche die Rahmenbedingungen zur Radverkehrsförderung schaffen, die überwiegend in der Verantwortung der Kommunen liegt. Dabei steht die kommunale Verkehrsplanung in den Bau- und Planungsämtern im Vordergrund. Von den öffentlichen Akteuren sollten nach Möglichkeit private Akteure in die Förderung des Nichtmotorisierten Individualverkehrs eingebunden werden. Dies ist erforderlich, um diese auf einer breiten gesellschaftlichen Plattform zu verankern und dadurch auch die Tragfähigkeit von Konzepten und deren Umsetzung zu verbessern. Zu den wichtigsten privaten Akteuren zählen folgende Gruppen [BMVBW04g]:
- Klassische Akteure der Fahrradförderung:
- Hersteller und Händler aus Werbezwecken,
- Versicherer engagieren sich in der Verkehrssicherheit und so weiter
- Arbeitgeber: Effektivitätssteigerung durch körperlich aktive Mitarbeiter (weniger Krankheitstage), positiver Einfluss auf das Firmenimage und so weiter
- Verkehrsunternehmen: Erschließung neuer Kundengruppen zum Beispiel durch Bike and Ride und Fahrradverleihsysteme.
- Interessenverbände: Aktive Gestaltung der Fahrradförderung durch Beteiligung am Entscheidungsprozess, Mitarbeit in Gremien usw.
- Zivilgesellschaft: Bezüglich der Nahmobilität können alle Bürger aufgrund ihrer persönlichen Kenntnisse vielfältige Hinweise und Verbesserungsvorschläge liefern. Dies betrifft Familien, Alleinerziehende und Senioren gleichermaßen.
Entscheidend für eine erfolgreiche Förderstrategie ist die offene und konstruktive Zusammenarbeit aller Akteure, um fachliche, organisatorische und finanzielle Ressourcen zu bündeln. Die Netzwerke der Akteure sind hauptsächlich auf regionaler Ebene erfolgreich, da vielfach vergleichbare Rahmenbedingungen und Probleme anzutreffen sind [BMVBW04g].