Konzentration und Konsolidierung in der Containerlinienschifffahrt
Erstellt am: 14.04.2003 | Stand des Wissens: 20.10.2023
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
Technische Universität Hamburg, Institut für Maritime Logistik, Prof. Dr.-Ing. C. Jahn
Der Containerschifffahrtsmarkt ist auf Seite der Reeder durch eine hohe und weiter zunehmende Konzentration geprägt. Die 15 größten Containerreedereien der Welt kontrollierten Mitte 2022 89,2 Prozent der gesamten Stellplatzkapazität [Alph22].
Abbildung 1: Top 15 Containerreedereien weltweit nach Stellplatzkapazität (eigene Darstellung nach [Alph22])
Der Trend zur Konsolidierung durch Zukäufe und Bildung von Allianzen besteht seit den 1990er-Jahren, da Reedereien Skaleneffekte durch den Einsatz größerer Schiffe realisieren wollen [Nott04, S.90f.; Ritt98; Volk00; HaTs00], deren Investitions- und Betriebskosten ein Reeder alleine nicht tragen kann. Durch das abgeschwächte Wachstum infolge der Finanzkrise 2008 ist der Containertransportmarkt zusätzlich unter Druck geraten. Neugeorderte Tonnage und ein harter Preiskampf um Marktanteile auf den Hauptrelationen haben den Konsolidierungsdruck noch erhöht. Insgesamt acht der Top 20 Container Reedereien im Jahr 2015 wurden oder werden derzeit von Konkurrenten übernommen. Im April 2014 übernahm die deutsche Reederei Hapag-Lloyd die chilenische Reederei CSAV, im Mai 2017 wurde zudem eine Übernahme der arabischen UASC abgeschlossen. Zuletzt wurde die deutsche Reederei Hamburg Süd vom dänischen Marktführer Maersk übernommen [HHAB17].
Es bestehen derzeit die folgenden großen Allianzen von Reedereien:
- 2M Alliance (Maersk, MSC)
- Ocean Alliance (Cosco Shipping, CMA CGM, Evergreen und OOCL)
- THE Alliance (Hapag-Lloyd, Ocean Network Express, Yang Ming, Hyundai Merchant Marine)
[BRS21]