Akteure im Rampenmanagement
Erstellt am: 29.08.2012 | Stand des Wissens: 09.06.2023
Synthesebericht gehört zu:
Für die Untersuchung des Rampenmanagements müssen verschiedene Akteure unterschieden werden. Um ein Verständnis für die derzeitige Situation an der Rampe und im Straßenverkehr zu entwickeln, wird zunächst eine begriffliche Trennung der beteiligten Akteure vorgenommen (siehe Abbildung 1). Die Termini "Spediteur" und "Frachtführer" sowie "Handelsunternehmen" und "Industrieunternehmen" werden häufig miteinander vertauscht beziehungsweise synonym verwendet. Klare Definitionen der Akteure sowie deren Tätigkeitsbereiche und Kompetenzen beugen daher Missverständnissen vor. Eine isolierte Betrachtung der Schnittstelle zwischen Speditions- oder Transportunternehmen und Empfangs- beziehungsweise Versandunternehmen ist für die Beurteilung der Situation an den Laderampen nicht ausreichend. Vielmehr sind sämtliche an der Prozesskette beteiligten Akteure einzubeziehen. Nur so können die Ursachen unplanmäßiger Stand- und Wartezeiten an einer Rampe erkannt werden, die nicht im Einflussbereich der Akteure an der Schnittstelle zwischen Lkw und Lager liegen [BAG16a, S. 7-9].
Abbildung 1: Eigene Darstellung: Beispiele für Akteure in der Logistikkette (Grafik zum Vergrößern bitte anklicken)
Ein Spediteur, auch als Logistikdienstleister (LDL) bezeichnet, operiert als Organisator einer Sendung [HoHe11, S. 290]. Kunde der Spedition kann - je nach Liefervereinbarung - Verlader oder Empfänger sein. Der Frachtführer befördert als ausführender Dienstleister die Ware von der Quelle zur Senke. Die Auswahl des Frachtführers wird von der Spedition getroffen. In vielen Fällen bestehen dafür langfristige Kooperationsverträge. Nicht selten agieren Speditionen mit eigenem Fuhrpark, aber auch selbst als Frachtführer. Grundsätzlich hat der Frachtführer die Verpflichtung, einen gewerbsmäßigen Gütertransport auf der Schiene, der Straße, zur See, in der Luft oder aus einer Kombination dieser Verkehrsträger durchzuführen. Ansprechpartner für den Kunden bleibt aber die beauftragte Spedition [HoHe11, S. 290]. Handels- und Industrieunternehmen lassen sich deutlicher voneinander trennen: Während sich ein Handelsunternehmen mit dem Vertrieb und Handel von Produkten befasst, tritt ein Industrieunternehmen als Hersteller und Produzent auf. Dementsprechend erfüllt das Handelsunternehmen in der logistischen Kette eine Dienstleistung, das Industrieunternehmen eine Sachleistung.
Ein gut abgestimmtes Rampenmanagement sorgt beim Frachtführer für eine Reduzierung der Stand- und Wartezeiten. Das Handelsunternehmen kann von vor allem an Einsparungen am Personal, Zeitvorteilen und einer besseren Darstellung in der Öffentlichkeit profitieren [HoHe11, S. 365].