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Sky Marshals (Sicherheitspersonal an Bord von Flugzeugen)

Erstellt am: 24.01.2005 | Stand des Wissens: 23.12.2022
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechpartner
TU Dresden, Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik, Prof. Dr.-Ing. Regine Gerike

Zur Abwehr terroristischer Übergriffe im Luftverkehr ist Sicherheitspersonal in der Kabine von Linienflugzeugen vorgesehen. Das besonders geschulte Sicherheitspersonal (englisch Air/Sky Marshals) kann eingreifen, wenn sich Passagiere an Bord des Flugzeuges widerrechtlich verhalten beziehungsweise wenn der Verdacht gegeben ist, dass ein unrechtmäßiger Eingriff in den Luftverkehr vorgenommen werden soll. Die Sicherheitsbeamten arbeiten verdeckt und befinden sich unter den Passagieren in der Kabine des Flugzeuges. Lediglich der Besatzung und anderen Sicherheitskräften sind die Personen bekannt [DugLa05].

Deutschland
Zur Abwehr von Gefahren sowie zur Aufrechterhaltung oder Wiederherstellung der Sicherheit oder Ordnung an Bord deutscher Luftfahrzeuge setzt die Bundespolizei besonders ausgebildete Polizeivollzugsbeamte als Flugsicherheitsbegleiter ein. Geregelt ist dies im Bundespolizeigesetz [BPolG] § 4a. Die Maßnahmen müssen stets im Einklang mit den Anforderungen an die Sicherheit des Luftfahrzeugs und der Passagiere stehen und sind daher grundsätzlich in enger Abstimmung mit dem Luftfahrzeugführer zu treffen.

Vereinigte Staaten von Amerika
Der Federal Air Marshal Service der USA geht auf ein Programm der Federal Aviation Administration des Jahres 1968 (Sky Marshal Program) zurück. Zum Zeitpunkt der Anschläge des 11. Septembers bestand das Programm jedoch lediglich aus 33 Federal Air Marshals. Unter der Bezeichnung Federal Air Marshals and Safe Sky Act haben die Vereinigten Staaten von Amerika nach den Anschlägen des 11. September 2001 ein Gesetzesvorhaben angestrengt, um die Aufstockung des Sicherheitspersonals an Bord von Flugzeugen zu erreichen. [DugLa05]
Zur Deckung des zusätzlichen Bedarfs sollten ehemalige Angestellte der Sicherheitskräfte der Bundesbehörden hinzugezogen werden. Diese Maßnahme soll amerikanische Fluglinien, Flughäfen und Passagiere vor terroristischen Gefahren schützen. Die Aufstockung des Personals um eine nicht genannte Anzahl weiterer Sicherheitskräfte ist Teil der Maßnahmen der US-Heimatschutzbehörde (Department of Homeland Security, DHS) das Vertrauen der Flugreisenden in die Sicherheit des Lufttransports wiederherzustellen.
Die Ausbildung umfasst Schulungen in der Verhaltensüberwachung, der Anwendung von Einschüchterungstechniken und Möglichkeiten der Selbstverteidigung.
Ansprechpartner
TU Dresden, Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik, Prof. Dr.-Ing. Regine Gerike
Zugehörige Wissenslandkarte(n)
Maßnahmen zur Erhöhung der Luftsicherheit (Security) (Stand des Wissens: 15.12.2022)
https://www.forschungsinformationssystem.de/?132104
Literatur
[BarEl03] Bartholomew, Elias Arming Pilots Against Terrorism: Implementation Issues for the Federal Flight Deck Officer Program, 2003/03/25
Weiterführende Literatur
[DugLa05] Laura Dugan, Gary LaFree, Alex R. Piquero Testing a Rational Choice Model of Airline Hijackings, veröffentlicht in ISI, Springer-Verlag Berlin Heidelberg , 2005
[BPolG] Bundespolizeigesetz

Auszug aus dem Forschungs-Informations-System (FIS) des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur

https://www.forschungsinformationssystem.de/?128327

Gedruckt am Sonntag, 28. April 2024 00:55:31