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Luftseitiger Kraftfahrzeugverkehr

Erstellt am: 09.07.2004 | Stand des Wissens: 13.07.2023
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechpartner
IKEM - Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität e.V.

An Flughäfen konzentrieren sich Verkehrsbewegungen durch den Flugverkehr, den Bodenverkehr zum Flughafen und durch Servicefahrzeuge auf dem Flughafenvorfeld (Ground Service Equipment, GSE). Diese drei Verkehrsarten machen rund 2 bis 3 Prozent der anthropogenen Umweltverschmutzung in Großstadtgebieten aus. [EPA99] Durch die strikteren Vorgaben und neue Vermeidungsstrategien für die Schadstoffquellen des Luftverkehrs, hat der Flughafenbodenverkehr mehr Bedeutung gewonnen und Maßnahmen zur Emissionsbeschränkung werden gefordert.

Die Ausbaumaßnahmen an Flughäfen, um der steigenden Nachfrage im Luftverkehr gerecht zu werden, haben zur Zunahme der Bodenverkehrsdienste geführt. Zur Abfertigung von Passagierflugzeugen sind zahlreiche Service-Fahrzeuge erforderlich. Sie bewegen sich auf den Vorfeldflächen und verursachen dabei Emissionen. Die Versorgungsfahrzeuge besitzen teilweise noch einen konventionellen Verbrennungsmotor. Zu den Emissionen des Bodenverkehrs zählen:
  • Kohlenwasserstoff, hydrocarbon (HC)
  • Kohlenmonoxid, carbon monoxide (CO)
  • Stickstoff, nitrogen (NOx)
Da der Fuhrpark einer Flughafengesellschaft beziehungsweise Dienstleister der Bodenabfertigung sehr groß sein kann, werden Maßnahmen untersucht, die Fahrzeuge auf alternative Kraftstoffe oder Motoren umzustellen. Beispielsweise untersuchten die Projekte scale up! emissionsfreie Flughafenflotte sowie efleet den Einsatz einer elektrifizierten Vorfeldflotte am Flughafen in Suttgart [Oeko19]. Vorteil von Elektrofahrzeugen sind neben der lokalen Schadstoffemissionsfreiheit ebenfalls die verringerten Lärmemissionen sowie die hohe Energieeffizienz.  Neben dem Eisnatz von Elektromotoren können weiterhin die Nutzung von Wasserstoff oder andere alternative Kraftstoffe in Betracht gezogen werden.

Weitere geeignete Maßnahmen zur Reduzierung der Schadstoffemissionen an Flughäfen sind beispielsweise in Verwendung von stationären bodengebundenen Energieversorgungssystemen zu sehen. Durch eine Einspeisung aus dem Stromnetz des Flughafens kann somit die zusätzliche Bewegung von Bodengerät vermieden werden. Somit kann ein wichtiger Beitrag zur Umweltentlastung geleistet und die Sicherheit auf den Vorfeldflächen gleichzeitig gesteigert werden.
Glossar
Ansprechpartner
IKEM - Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität e.V.
Zugehörige Wissenslandkarte(n)
Emissionen im Luftverkehr (Stand des Wissens: 14.07.2023)
https://www.forschungsinformationssystem.de/?20489
Literatur
[EPA99] k.A. Technical Support for Development of Airport Ground Equipment Emission Reductions, 1999/05
[Oeko19] Elektrifizierung der Vorfeldmobilität am Flughafen
Stuttgart, 2019
Glossar
HC
= hydrocarbons, zu Deutsch: Kohlenwasserstoffe. Als Kohlenwasserstoffe werden in der Chemie Verbindungen bezeichnet, die ausschließlich Kohlenstoff (C) und Wasserstoff (H) im Molekül enthalten.
CO
= Kohlenstoffmonoxid. CO ist eine chemische Verbindung aus Kohlenstoff und Sauerstoff und gehört damit neben Kohlenstoffdioxid zur Gruppe der Kohlenstoffoxide. Es ist ein farb-, geruch- und geschmackloses Gas. Kohlenstoffmonoxid beeinträchtigt die Sauerstoffaufnahme von Menschen und Tieren. Schon kleine Mengen dieses Atemgiftes haben Auswirkungen auf das Zentralnervensystem.
Es entsteht bei der unvollständigen Oxidation von kohlenstoffhaltigen Substanzen. Dies erfolgt zum Beispiel beim Verbrennen dieser Stoffe, wenn nicht genügend Sauerstoff zur Verfügung steht oder die Verbrennung bei hohen Temperaturen stattfindet. Kohlenstoffmonoxid selbst ist brennbar und verbrennt mit Sauerstoff zu Kohlenstoffdioxid. Hauptquelle für die CO-Belastung der Luft ist der Kfz-Verkehr.
H2 Wasserstoff ("H2" = grch.-lat. für hydrogenium "Wassererzeuger") ist das chemische Element mit der Ordnungszahl 1. Wasserstoff stellt sowohl bezogen auf die Masse (75%) als auch bezogen auf die Zahl der Teilchen (91%) das häufigste aller im All vorkommenden Elemente dar. Wasserstoff ist ein farb- und geruchloses Gas welches in der Natur aufgrund der hohen Reaktivität nicht in seiner elementaren Form vorkommt. Wasserstoff liegt gebunden in Form von Erdöl und Erdgas, in Mineralien, in Biomasse, aber vorwiegend in Form von Wasser vor. Wasserstoff ist somit ein Sekundärenergieträger (Energiespeicher)und muss erst aus den oben genannten fossilen oder nicht fossilen Primärenergieträgern unter Einsatz von zusätzlicher Energie hergestellt werden.

Auszug aus dem Forschungs-Informations-System (FIS) des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur

https://www.forschungsinformationssystem.de/?95188

Gedruckt am Montag, 29. April 2024 12:56:06