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Schadstoffreduzierende Maßnahmen im Air Traffic Management

Erstellt am: 07.02.2004 | Stand des Wissens: 27.02.2024
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechpartner
IKEM - Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität e.V.

Das Luftverkehrsmanagement (ATM) spielt eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung anspruchsvoller Strategien zur Minderung der Umweltauswirkungen des Luftverkehrs. Durch die Integration fortschrittlicher Technologien und die Übernahme innovativer Verfahren steuert die Luftfahrtbranche auf eine Zukunft zu, die von reduzierten Emissionen und gesteigerter Nachhaltigkeit geprägt ist.Durch vielfältige Maßnahmen des Air Traffic Managements ist man bemüht, die Schwachpunkte des Flugsicherungssystems abzubauen und damit einen Beitrag zur Emissionsreduktion zu erzielen. Neben den Kapazitätsengpässen an Flughäfen, aus denen das Fliegen von Warteverfahren resultiert, wird insbesondere durch neue Luftraumstrukturen versucht Verbesserungen zu erzielen. Dazu zählt eine direkte Streckenführung, die zu einer Kraftstoffersparnis führt.
Besonders technologische Fortschritte wie der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) in der Flächennavigation spielen eine besondere Rolle. KI-Algorithmen spielen helfen Flug- und Bodenrouten zu optimieren unter Berücksichtigung verschiedener Faktoren wie Wetterbedingungen, Flugverkehrsdichte und Flugzeugleistungsparameter. Im Rahmen des gemeinsamen Unternehmens SESAR zur Modernisierung des europäischen Flugverkehrsmanagementsystems hat das Projekt ARTIMATION (Transparent Artificial Intelligence and Automation to Air Traffic Management Systems) finanzielle Unterstützung erhalten [SESAR24]. Es hat "erklärbare künstliche Intelligenz" (XAI-Algorithmen) entwickelt, um die Funktionsweise der zunehmenden Vielfalt von KI-Lösungen im Flugverkehrsmanagement transparent zu machen. ARTIMATION hat Algorithmen entwickelt, die auf erklärbare künstliche Intelligenz (XAI) basieren und dazu dienen, zwei gängige betriebliche Aufgaben im Luftverkehr zu unterstützen: die Lösung von Konflikten (wie die Umleitung von Flugzeugen zur Vermeidung von Kollisionen) und die Modellierung der Fortpflanzungseffekte von Verspätungen.
Ein weiterer Aspekt ist die ganzheitliche Integration im vernetzten Luftfahrtökosystem. Die Betrachtung der zukünftigen Rolle des ATM im "Vollständig vernetzten Luftfahrtökosystem" offenbart einen systemischen Ansatz zur Emissionsminderung. Die angestrebte Integration beinhaltet kooperative Bemühungen zwischen zivilen und militärischen Einheiten. Durch die Optimierung der Luftraumnutzung und die Verringerung von Staus durch den Austausch von Echtzeitdaten verbessert dieser ganzheitliche Ansatz nicht nur die operationelle Effizienz, sondern belegt auch eine Reduktion des Treibstoffverbrauchs und der Emissionen.
Ansprechpartner
IKEM - Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität e.V.
Zugehörige Wissenslandkarte(n)
Maßnahmen zur Minderung von Luftverkehrsschadstoffen (Stand des Wissens: 28.02.2024)
https://www.forschungsinformationssystem.de/?34402
Literatur
[ILR01t] Hotes, Andreas, Dipl.-Ing.; , Schmidt, Sylvia, Dipl.-Ing. , Hüttig, Gerhard, Prof. Dr-Ing. Konzepte der Zuordnung von Flugzeugemissionen entsprechend dem Kyoto-Protokoll, ILR TU Berlin / Berlin, 2001/09
[SESAR24] SESAR Joint Undertaking (Hrsg.) Delivering the Digital European Sky, 2024
Weiterführende Literatur
[EEC03] Chesneau, Sylvie; , Hustache, Jean-Claude; , Fuller, Ian ATM Flight Efficiency and its Impact on the environment - 2002 Study, EEC / Bretigny-sur-Orge, 2003/07
[EEC02d] Quesne, Agnès; , Carlier, Sandrine, Jelinek, Frank The Free Route Airspace Project (FRAP) - Environmental Benefit Analysis, EEC / Bretigny-sur-Orge, 2002/01

Auszug aus dem Forschungs-Informations-System (FIS) des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur

https://www.forschungsinformationssystem.de/?74100

Gedruckt am Montag, 29. April 2024 10:40:59