Eigenschaften und Funktionsweise des Carsharings
Erstellt am: 16.09.2003 | Stand des Wissens: 10.01.2022
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
TU Dresden, Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik, Prof. Dr.-Ing. Regine Gerike
Unter Carsharing wird die gewerblich organisierte gemeinschaftliche Nutzung von Kraftfahrzeugen als Baustein multimodaler Verkehrsdienstleistungen verstanden. Dabei soll der öffentliche Verkehr ergänzt und die Umwelt entlastet werden, ohne dass der Einzelne auf individuell gestaltbare Mobilität verzichten muss.
Die Carsharing-Organisationen (CSO) sollen folgende Bedingungen erfüllen:
Die Carsharing-Organisationen (CSO) sollen folgende Bedingungen erfüllen:
- rahmenvertragliche Teilnahme der Nutzer*innen,
- dezentrales, wohnstandort- und ÖPNV-nahes Stationsnetz,
- Bewirtschaftung einer Fahrzeugflotte,
- Reservierungsmöglichkeit mit Buchung, Abholung und Rückgabe rund um die Uhr per Internet, per Telefon oder per Smartphone-App möglich,
- Berechnung der Fahrzeugnutzung nach Zeit und Fahrkilometer; gegebenenfalls unter Berücksichtigung von Aktionen wie beispielsweise Freiminuten oder Freikilometern,
- Ermöglichung von Kurzzeitnutzungen,
- Durchführung regelmäßiger Pflege und Wartung der Fahrzeuge sowie
- Beinhaltung des Kraftstoffes [car17].
Die Funktionsweise des Carsharings wird im Folgenden beschrieben:
Anmeldung:
Beim Carsharing schließt der Nutzer mit einer Carsharing-Organisation (CSO) einen Nutzungsvertrag ab und muss in der Regel eine Kaution, die der Nutzer am Ende zurückerhält, sowie eine Aufnahmegebühr entrichten.
Fahrzeugauswahl und Buchung:
Die Buchung einzelner Fahrten erfolgt per Telefon, Internet oder App, wobei nach Möglichkeit eine 24-stündige Erreichbarkeit angeboten wird. Dabei kann der Nutzer
Beim Carsharing schließt der Nutzer mit einer Carsharing-Organisation (CSO) einen Nutzungsvertrag ab und muss in der Regel eine Kaution, die der Nutzer am Ende zurückerhält, sowie eine Aufnahmegebühr entrichten.
Fahrzeugauswahl und Buchung:
Die Buchung einzelner Fahrten erfolgt per Telefon, Internet oder App, wobei nach Möglichkeit eine 24-stündige Erreichbarkeit angeboten wird. Dabei kann der Nutzer
- die Start- und Rückgabezeit,
- den Fahrzeugtyp (Kleinwagen bis Transporter, in manchen Fällen E-Fahrzeuge) und
- die Station, an der das Fahrzeug entliehen werden soll, auswählen.
Sind alle Kundenwünsche durch die CSO erfüllbar, kann das Fahrzeug gebucht werden. Sollte einer der drei Faktoren nicht wie gewünscht erfüllt werden können, so werden dem Nutzer verfügbare Alternativen zur Auswahl angeboten, beispielsweise ein anderer Fahrzeugtyp oder eine andere Station, die den angegebenen Eckdaten entsprechen.
Eine frühzeitige Buchung erhöht die Wahrscheinlichkeit einer wunschgemäßen Bereitstellung. Auch spontane Anfragen können in den meisten Fällen bei Inkaufnahme anderer Fahrzeugtypen oder Stationen erfüllt werden. In der Regel entsprechen die Buchungen circa 90 Prozent den zeitlichen und fahrzeugspezifischen Wünschen des Carsharing-Nutzers [Koss02, S. 205f.; Pete95, S. 149]. Bei den stationsbasierten Anbietern ist die Verfügbarkeitswahrscheinlichkeit höher als bei den Free-Floating Anbietern, da sich Free-Floating Fahrzeuge nicht im Voraus buchen lassen [BCS18a].
Abholung:
Nach der Buchung kann das Fahrzeug rund um die Uhr selbstständig von der jeweiligen Carsharing-Station abgeholt werden. Mit einem Universalschlüssel und/oder einer Chipkarte erhält man Zugang zu den Schlüsseltresoren beziehungsweise Bordcomputern der Fahrzeuge. Vor Fahrtantritt muss der Nutzer das Fahrzeug auf Schäden prüfen und eventuelle Schäden in die Schadensliste im Buch oder in der App eintragen [Koss02, S. 68].
Rückgabe:
Die Rückgabe muss in der Regel am gleichen Standort wie die Abholung erfolgen. Es stehen hierfür reservierte Stellplätze für Carsharing-Fahrzeuge bereit, die in der Regel mit Ketten oder Pollern freigehalten werden.
Der Kilometerstand bei Ausleihe und Rückgabe, sowie besondere Vorkommnisse wie zum Beispiel Fahrzeugschäden werden in einem Fahrtbericht festgehalten, den der Nutzer nach Ende der Fahrt ausfüllen muss. Eine Verlängerung der Buchung ist unter Umständen möglich, wenn das Fahrzeug noch nicht bereits erneut durch einen anderen Nutzer gebucht wurde. Beim Free-Floating kann das Fahrzeug an einem beliebigen Parkplatz (innerhalb eines fest definierten Geschäftsgebiets) abgestellt werden.
Das Betanken der Fahrzeuge übernehmen die Nutzer, wobei das Tanken über eine Tankkarte der CSO abgerechnet wird. Getankt werden muss zur Rückgabe nur, wenn das Fahrzeug bei Rückgabe weniger als ein Viertel der Tankfüllung enthalten würde.
Abrechnung:
Der Nutzer erhält in der Regel monatliche Rechnungen über alle Fahrten, sowie gegebenenfalls Sondergebühren für Verschmutzungen oder einer Rückgabe nach dem vereinbarten Zeitpunkt.
Eine frühzeitige Buchung erhöht die Wahrscheinlichkeit einer wunschgemäßen Bereitstellung. Auch spontane Anfragen können in den meisten Fällen bei Inkaufnahme anderer Fahrzeugtypen oder Stationen erfüllt werden. In der Regel entsprechen die Buchungen circa 90 Prozent den zeitlichen und fahrzeugspezifischen Wünschen des Carsharing-Nutzers [Koss02, S. 205f.; Pete95, S. 149]. Bei den stationsbasierten Anbietern ist die Verfügbarkeitswahrscheinlichkeit höher als bei den Free-Floating Anbietern, da sich Free-Floating Fahrzeuge nicht im Voraus buchen lassen [BCS18a].
Abholung:
Nach der Buchung kann das Fahrzeug rund um die Uhr selbstständig von der jeweiligen Carsharing-Station abgeholt werden. Mit einem Universalschlüssel und/oder einer Chipkarte erhält man Zugang zu den Schlüsseltresoren beziehungsweise Bordcomputern der Fahrzeuge. Vor Fahrtantritt muss der Nutzer das Fahrzeug auf Schäden prüfen und eventuelle Schäden in die Schadensliste im Buch oder in der App eintragen [Koss02, S. 68].
Rückgabe:
Die Rückgabe muss in der Regel am gleichen Standort wie die Abholung erfolgen. Es stehen hierfür reservierte Stellplätze für Carsharing-Fahrzeuge bereit, die in der Regel mit Ketten oder Pollern freigehalten werden.
Der Kilometerstand bei Ausleihe und Rückgabe, sowie besondere Vorkommnisse wie zum Beispiel Fahrzeugschäden werden in einem Fahrtbericht festgehalten, den der Nutzer nach Ende der Fahrt ausfüllen muss. Eine Verlängerung der Buchung ist unter Umständen möglich, wenn das Fahrzeug noch nicht bereits erneut durch einen anderen Nutzer gebucht wurde. Beim Free-Floating kann das Fahrzeug an einem beliebigen Parkplatz (innerhalb eines fest definierten Geschäftsgebiets) abgestellt werden.
Das Betanken der Fahrzeuge übernehmen die Nutzer, wobei das Tanken über eine Tankkarte der CSO abgerechnet wird. Getankt werden muss zur Rückgabe nur, wenn das Fahrzeug bei Rückgabe weniger als ein Viertel der Tankfüllung enthalten würde.
Abrechnung:
Der Nutzer erhält in der Regel monatliche Rechnungen über alle Fahrten, sowie gegebenenfalls Sondergebühren für Verschmutzungen oder einer Rückgabe nach dem vereinbarten Zeitpunkt.