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Globale Allianzen von Fluggesellschaften und ihre Auswirkungen auf die Bundesrepublik Deutschland

Globale Allianzen von Fluggesellschaften und ihre Auswirkungen auf die Bundesrepublik Deutschland

  Ziel / Zweck
Das Forschungsvorhaben ist vom BMVBW als Folgeprojekt der Studie "Liberalisierung im Luftverkehr Deutschlands - Analyse und wettbewerbspolitische Empfehlungen" in Auftrag gegeben worden. In der ersten Studie war festgestellt worden, dass Maßnahmen zur Förderung und zum Erhalt des Wettbewerbs gefunden werden müssen. In diesem Zusammenhang sollten bei gegebenem Anlass weitergehende Wettbewerbsanalysen durchgeführt werden. Dabei kommt der Bildung von globalen Allianzen im Luftverkehr besondere Bedeutung zu. Sie sind eine Antwort insbesondere der etablierten, ehemals nationalen Fluggesellschaften auf den durch die Liberalisierung gewährten größeren Handlungsspielraum und die Intensivierung des Wettbewerbs. Im Luftverkehr sind dabei insbesondere horizontale Allianzen zur Formung globaler Netze interessant. Während die Allianzen zunächst auf allgemeine Zustimmung stießen, nehmen heute Bedenken im Hinblick auf Konzentrationen und Oligopolbildungen zu. Daher ist es Zielsetzung des Vorhabens, im Rahmen einer vertieften Wettbewerbsanalyse die Hintergründe für die Entstehung von Allianzen, ihre Bedeutung und den aktuellen Stand der Entwicklung darzustellen. Aufbauend auf dieser Analyse sollen wettbewerbspolitische Gefahren und mögliche Weiterentwicklungen aufgezeigt werden.

Methodik und Durchführung
  • Literaturauswertung
  • Modellentwicklung
  • Datenanalyse
  • Fallstudie
  • Beobachtung, Messung, Zählung
  • Theoretisch-konzeptionelle Arbeit

Arbeitsschritte des Vorhabens sind

  • Untersuchung der Gründe für globale Allianzen,
  • Vor- und Nachteilsanalyse globaler Allianzen,
  • Bisherige Entwicklung und derzeitiger Stander der globalen Allianzen,
  • mögliche Weiterentwicklung und Bewertung potentieller Problemfelder.
Kern des Vorhabens ist eine detaillierte Wettbewerbsanalyse, die auf Basis von statistischen Daten der auf dem deutschen Markt agierenden Airline-Allianzen durchgeführt wird. Hierzu werden neben allgemeinen wirtschaftlichen Daten der Allianzen auch Flugfrequenzen und Passagierzahlen sowie Flugpreise auf ausgewählten Relationen verglichen. Da durch Kooperationen die Zahl der Wettbewerber potentiell abnimmt, werden die Auswirkungen der Allianzen auf die unterschiedlichen Nutzergruppen untersucht.


Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Gegenwärtig existieren vier bis fünf bedeutende, weltweit operierenden Airline-Allianzen. Für Fluggesellschaften klassischen Zuschnitts und weltweiten Routennetzen hat sich die Mitgliedschaft in einer der Allianzen zu einer wichtigen existentiellen Frage entwickelt. Für die Kunden lässt sich empirisch zwar eine gewisse Konzentration durch die Allianzen feststellen, jedoch noch kein Ausnutzen der gewonnenen Marktmacht. Es kommt hinzu, dass auch in Europa gegenwärtig die sog. "No-Frills" oder Billig-Fluggesellschaften ihre Marktanteile steigern. Charakteristikum dieser Anbieter ist es, Kunden für Punkt-zu-Punkt-Verbindungen zu gewinnen und gerade kein aufwendiges Netzwerk aufzubauen. Entsprechend entsteht ein Konkurrenzverhältnis zwischen diesen Airlines neuen Typs und den Allianzen, die gegenwärtig noch einer starken Oligopolbildung entgegenwirkt. Berücksichtigt man jedoch die potentiellen weiteren Entwicklungen im Bereich der Allianzen, muss langfristig eine verstärkte Wettbewerbseinschränkung ins Auge gefasst werden. Vor diesem Hintergrund schlagen die Autoren eine konstante Marktbeobachtung zur Verhinderung wettbewerbsfeindlichen Verhaltens vor.
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Auszug aus dem Forschungs-Informations-System (FIS) des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur

https://www.forschungsinformationssystem.de/?53451

Gedruckt am Freitag, 17. Mai 2024 00:34:29