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Kostenwirkungen der PPP-Projektrealisierung

Erstellt am: 27.02.2010 | Stand des Wissens: 14.02.2023
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechpartner
Bauhaus-Universität Weimar, Professur Infrastrukturwirtschaft und -management - Prof. Dr. Thorsten Beckers
IKEM - Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität e.V.
Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Institut für Volkswirtschaftslehre (ECON), Prof. Dr. Kay Mitusch

Im Folgenden wird die Entwicklung der Kosteneffizienz von PPP-Projekten beleuchtet, wobei unter Kosteneffizienz die Minimierung des Barwertes der Ausgaben der öffentlichen Hand bei einem gegebenen Leistungsumfang beziehungsweise Qualitätsniveau verstanden wird. Dieses Ziel harmoniert auch mit den gesetzlichen Vorgaben der Bundes- und Landeshaushaltsordnung(en) für die Beschaffung von Leistungen der öffentlichen Hand, welche die Gebietskörperschaften zu Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit bei der Aufgabenerfüllung verpflichten. [Bundeshaushaltsordnung (BHO) Teil I, §7 sowie zum Beispiel die Landeshaushaltsordnung (LHO) von Nordrhein-Westfalen Teil I, §7]
Auf Basis der theoriegeleiteten Diskussion der mit der Projektrealisierung nach dem PPP-Ansatz einhergehenden einzelnen Kostenwirkungen kann aufgrund gegenläufiger Kostentendenzen keine übergreifende Aussage zur Kosteneffizienz des PPP-Ansatzes abgeleitet werden. Um den gesamten Kosteneffekt einschätzen zu können, müssten die quantitative Bedeutung der einzelnen Effekte und die relative Bedeutung der einzelnen Kostenkategorien bekannt sein. Die Ausprägung der einzelnen Kosteneffekte und somit auch des Gesamtkosteneffekts hängen jedoch von den spezifischen Charakteristika eines Projekts ab.

Es existieren kaum völlig unabhängig durchgeführte empirische Studien zu PPP-Vorhaben. Die verfügbaren Studien sind häufig nicht repräsentativ, da sie nur einen begrenzten Ausschnitt der Projekte untersuchen, unter methodischen Defiziten leiden oder nicht alle benötigten Daten verfügbar sind. Weiterhin leiden empirische Studien häufig unter der Unklarheit über zentrale Gestaltungsparameter der PPP-Projekte, die nicht aus den veröffentlichten Informationen hervorgehen. Somit sind oftmals keine Schlüsse auf die Kostensituation der Gesamtprojekte möglich, sondern allenfalls Teilbereiche vergleichbar.

Aus den Darstellungen kann dennoch geschlussfolgert werden, dass das größte Potenzial des PPP-Ansatzes bei Projekten vorliegt, bei denen aufgrund der Projektcharakteristika insbesondere die kostenreduzierenden Wirkungen zum Tragen kommen können. Dies dürften vor allem Projekte mit einem großen Spielraum zur wertschöpfungsstufenübergreifenden Optimierung sein. Demgegenüber sollten die kostensteigernden Wirkungen eine begrenzte Relevanz haben. Die Bedeutung der einzelnen Effekte kann zumindest teilweise über die letztendliche Ausgestaltung des Projekts beeinflusst werden. Insofern hängt die Kosteneffizienz eines PPP-Projekts auch wesentlich von der konkreten Projektausgestaltung ab.
Ansprechpartner
Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Institut für Volkswirtschaftslehre (ECON), Prof. Dr. Kay Mitusch
Zugehörige Wissenslandkarte(n)
Potenziale und Erfolgsfaktoren des PPP-Ansatzes (Stand des Wissens: 15.02.2023)
https://www.forschungsinformationssystem.de/?294833
Glossar
PPP Public Private Partnership beschreibt Partnerschaften zwischen öffentlichen und privaten Unternehmen. Normalerweise findet diese über eine Kapitalverflechtung bei den auszuführenden Projekten statt. Eine Gewinnerzielung ist durchaus erwünscht, um Anreize für das private Unternehmen zu schaffen.

Auszug aus dem Forschungs-Informations-System (FIS) des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur

https://www.forschungsinformationssystem.de/?288947

Gedruckt am Freitag, 26. April 2024 20:55:34