Instrumente des Mobilitätsmanagements
Erstellt am: 12.11.2002 | Stand des Wissens: 06.06.2024
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
Institut für Mobilitäts- und Stadtplanung, Universität Duisburg-Essen, Prof. Dr.-Ing. Dirk Wittowsky
TU Dresden, Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik, Prof. Dr.-Ing. Regine Gerike
Im Mobilitätsmanagement (MM) haben sich spezifische "Instrumente" herausgebildet, mit denen der Ansatz in die Praxis umgesetzt wird. Diese Instrumente lassen sich grundsätzlich wie folgt unterscheiden [BMVBW04a]:
- Mobilitätsmanager, -berater, -koordinator: Teilaufgabe oder volle Aufgabe von einer oder mehreren Personen
- Mobilitätszentralen und -büros: räumliche und funktionale Einheiten
- Mobilitätsplan für bestimmte Standorte, angelehnt an stadtweite Verkehrsentwicklungspläne: Dokument mit Handlungsanleitung zur Umsetzung.
Die Instrumente sind auf verschiedenen Ebenen (politische Ebene, Managementebene, Nutzerebene) angesiedelt. Sie übernehmen jeweils spezifische Aufgaben (siehe Abbildung 1). Die Managementebene wird in eine städtische/ regionale Ebene ("öffentlich") und in eine betriebliche Ebene ("teilöffentlich/ privat") unterteilt. Die Ebene der Nutzenden klassifiziert sich in Personen- und Güterverkehr. Da sich das Aufgabenspektrum in den einzelnen Ebenen, Instrumenten und Maßnahmen stark unterscheiden kann, sind für eine effektive Etablierung sowie Umsetzung eines MM einheitliche Begriffsbestimmungen und Best-Practice-Erfahrungen für Mobilitätsberatende und -managerinnen und -manager hilfreich. [LWFB03]. Die Instrumente des MM sind dabei zu unterscheiden von Maßnahmen im MM, worunter verkehrlich-organisatorische Aktivitäten zu verstehen sind, die zu einer effizienteren Nutzung des Verkehrssystems beitragen sollen, zum Beispiel Parkraumbewirtschaftung von Firmenparkplätzen oder Job-Tickets [StöBo05].
Abbildung 1: Konzept des Mobilitätsmanagements [ILSISB00]
In Deutschland lag der Fokus in den letzten Jahren in der Verbesserung der Verkehrsorganisation und der -infrastruktur vor allem für den öffentlichen Verkehr (zum Beispiel mittels Mobilitätszentralen), während in den europäischen Nachbarländern Mobilitätsmanagerinnen und -managern und Mobilitätspläne eine größere Rolle spielen [LWFB03; EPOMM13].