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Verkehrssicherheit in Autobahn- und Autostrassentunneln des Nationalstrassennetzes

Erstellt am: 02.05.2006
Autoren:   Salvisberg, U.,
Allenbach, R.,
Cavegn, M.,
Hubacher, M.,
Siegrist, S.,
Erscheinungsjahr / -datum:   2004/01
Veröffentlicht in:   bfu-Report 51
Ausgabe / Auflage:   Band 51
Herausgeber:   Schweizerische Beratungsstelle für Unfallverhütung
Zitiert als:   [bfu04c]
Art der Veröffentlichung:   Studie
Sprache:   deutsch
Sonstige Informationen:   In der vorliegenden Studie der Schweizerischen Beratungsstelle für Unfallverhütung wurde eine Unfallanalyse mit statistischer Auswertung von Anlagemerkmalen (Länge, Röhrigkeit, Fahrstreifenbreite, Bankettgestaltung, Raumhöhe, Längsneigung, Kurvigkeit, Leuchtdichte) und Betriebsmerkmalen (Durchschnittlicher täglicher Verkehr, Anteil des Schwerverkehrs, Höchstgeschwindigkeit) in Tunnelanlagen des schweizerischen Nationalstraßennetzes durchgeführt. Als Ergebnisse wurden unter anderem die Auswirkungen der ausgewählten Merkmale auf das Unfall- bzw. Verunfalltenrisiko zusammengefasst.
In längeren Tunnelanlagen ist das Unfall- bzw. Verunfalltenrisiko pro Längeneinheit gegenüber kürzeren Anlagen reduziert. Dies ist auf die erhöhte Aufmerksamkeit der Autofahrer beim Befahren von langen Tunnelanlagen zurück zu führen. Durch eine Zunahme der Verkehrsdichte erhöhen sich das Kollisionsrisiko und das Risiko zu verunglücken aufgrund der Reduktion der Abstände zwischen den Fahrzeugen. Tunnelanlagen mit zwei Röhren weisen gegenüber 1-röhrigen Tunnelanlagen mit Gegenverkehr jeweils ein halb so hohes Unfall- und Verunfalltenrisiko auf. Mit zunehmendem Anteil an schwerem Güterverkehr am DTV steigt auch das Unfallrisiko in einer Tunnelanlage. Die Unfallwahrscheinlichkeit in Tunnels reduziert sich durch breite Bankette, da die Autofahrer in engen Tunnelanlagen mit geringen Bankettbreiten zu straßenmittiger Fahrweise mit erhöhtem Kollisionsrisiko tendieren.
Laut Studie sind Tunnelanlagen insgesamt sicherer als offene Autobahnstrecken. Trotzdem werden in den Bereichen optische Gestaltung, Bankettmaße sowie Verkehrs- und Pannenmanagement Maßnahmen zur Erhöhung des Sicherheitsniveaus in Tunnelanlagen empfohlen. Die wichtigsten sind optische Spurführungshilfen durch Markierungsleuchten oder Reflektoren auf dem Bankett, in Neuanlagen Ausführung der Bankettbreiten über dem Normwert (>1m) sowie Plafonierung bzw. Reduktion der Menge schwerer Güterfahrzeuge.

Der Report kann auch auf den Internetseiten der Schweizerischen Beratungsstelle für Unfallverhütung bfu eingesehen werden: http://www.bfu.ch/forschung/ergebnisse/report/R51_ganz.pdf

Glossar

 

Auszug aus dem Forschungs-Informations-System (FIS) des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur

https://www.forschungsinformationssystem.de/?193067

Gedruckt am Mittwoch, 1. Mai 2024 03:57:47