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Quantitative Risikoanalyse für österreichische Straßentunnel

Erstellt am: 26.04.2006
Autoren:   Knoflacher, Hermann
Pfaffenbichler, Paul C.
Nussbaumer, Helmuth
Erscheinungsjahr / -datum:   2005
Veröffentlicht in:   Schriftenreihe Straßenforschung
Ausgabe / Auflage:   Heft 548
Herausgeber:   Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, Österreich
Verlag / Ort:   Vertrieb: Österreichische Forschungsgemeinschaft Straße und Verkehr
Zitiert als:   [Knof05]
Art der Veröffentlichung:   Monographie
Sprache:   deutsch
Sonstige Informationen:   Straßenforschungsauftrag Nr. 3.272

Seit den großen Tunnelunfällen von Mont Blanc, Tauerntunnel und Gotthart-Tunnel ist Tunnelsicherheit verstärkt ein Thema in den Medien, bei den Tunnelbetreibern, den Politikern und den Autofahrerorganisationen. Diese Arbeit untersucht das soziale Risiko, im Tunnel aufgrund eines Brandes, einer Explosion oder durch austretende giftige Gase/Dämpfe, verursacht durch einen Unfall mit Lkw-Beteiligung, zu sterben. Daher gilt ein Hauptaugenmerk dem Lkw-Verkehr bzw. dem Transport gefährlicher Güter. Für die Berechnung dieses Risikos wird eine Software zur quantitativen Risikoanalyse (QRA), erarbeitet von OECD und PIARC, eingesetzt (Knoflacher, 2001). Neben der Quantifizierung des Risikos ist die Bewertung des Risikos von großer Bedeutung, wobei in nicht mehr tolerierbares, bedingt tolerierbares und vernachlässigbares Risiko unterschieden wird. Die Zone des "bedingt tolerierbaren Risikos" wird auch als ALARP-Zone bezeichnet ("as low as rational possible"). In dieser Zone sind Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit soweit erforderlich, als sie wirtschaftlich vertretbar sind. Insgesamt wurden 13 österreichische Straßentunnel untersucht. Bei drei dieser Tunnels (Bosruck, Gleinalm, Tauern) wurde auch die Variante "Alt" (= vor der Durchführung von Verbesserungsmaßnahmen wie Lüftung im Brandfall) geprüft, um die Wirksamkeit dieser tunnelseitigen Maßnahmen beurteilen zu können. Neben Parametervariationen (wie Erhöhung des Verkehrs, Änderung der Zahl der Gefahrguttransporte, etc.) wurde auch die Einführung einer 150-m-Abstandsregelung für Lkw (dieser Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug soll auch bei zähflüssigem Verkehr bzw. bei Stau eingehalten werden) untersucht.

Glossar

  • LkwLastkraftwagen (Lkw) sind Kraftfahrzeuge, die laut Richtlinie 1997/27/EG überwiegend oder sogar ausschließlich für die Beförderung von Gütern und Waren bestimmt sind. Oftmals handelt es sich dabei um Fahrzeuge mit einer zulässigen Gesamtmasse zwischen 3,5 und 12 Tonnen. In Einzelfällen kann die zulässige Gesamtmasse diese Werte jedoch auch unter- beziehungsweise überschreiten, sofern das Kriterium der Güterbeförderung gegeben ist. Lastkraftwagen können auch einen Anhänger ziehen.
  • OECDDie OECD (Organisation for Economic Co-operation and Development) besteht gegenwärtig aus 30 Mitgliedsländern, die hinter Demokratie und Marktwirtschaft stehen. Aufgrund der aktiven Beziehungen zu 70 weiteren Ländern, nichtstaatlichen Organisationen und zur Gesellschaft besitzt OECD eine globale Reichweite. OECD ist durch seine Publikationen, Statistiken, ökonomischen Arbeitsabdeckungen und makroökonomischen Sozialausgaben, um Ausbildung, Entwicklung, Wissenschaft und Innovationen zu fördern, bekannt.
 

Auszug aus dem Forschungs-Informations-System (FIS) des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur

https://www.forschungsinformationssystem.de/?192762

Gedruckt am Mittwoch, 1. Mai 2024 12:15:26