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Eignung von Fahrzeug-Rückhaltesystemen gemäß den Anforderungen nach DIN EN 1317

Erstellt am: 06.01.2006
Autoren:   Ellmers, Uwe
Erscheinungsjahr / -datum:   2003/10/01
Veröffentlicht in:   Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen
Ausgabe / Auflage:   Heft V 106
Herausgeber:   Bundesanstalt für Straßenwesen
Verlag / Ort:   Wirtschaftverlag NW, Bremerhaven
Zitiert als:   [Ellm03]
Art der Veröffentlichung:   Beitrag in einer Zeitung / Zeitschrift / Journal / Schriftenreihe
Sprache:   deutsch
ISBN oder ISSN:   3897019965
Sonstige Informationen:   Veranlasst durch neue Europäische Normen für Fahrzeugrückhaltesysteme (passive Schutzeinrichtungen), wurden die nach den RPS 89 gebräuchlichen Schutzeinrichtungen in Anprallversuchen untersucht. Ziel war es zu klären, ob diese Systeme nach den Anforderungen der Europäischen Norm DIN EN 1317-1, 2 geeignet sind und damit auch künftig an deutschen Straßen eingesetzt werden können.

Untersucht wurden die Stahlschutzsysteme ESP, EDSP und DDSP in den Ausführungen, wie diese für den Einsatz in unbefestigtem Gelände, auf Bauwerken und in Mittelstreifenüberfahrten vorgesehen sind, sowie Ortbetonschutzwände im "New-Jersey"-Profil. Dazu wurden insgesamt 26 Anprallversuche nach den Vorgaben der Europäischen Norm DIN EN 1317-1 durchgeführt.

Als Ergebnis ist festzuhalten, dass die Stahlschutzsysteme ESP 4,0 und ESP 2,0 sowie EDSP 2,0 und EDSP 1,33 die erwartete Leistungsfähigkeit der Aufhaltestufen N2 bzw. H1 besitzen. Das Stahlschutzsystem DDSP 2,0 erfüllt die Anforderungen der Aufhaltestufe H2 knapp. Nicht bestanden wurde der energetisch niedriger liegende Versuch TB42 der Aufhaltestufe H1. Das Stahlschutzsystem DDSP 4,0 erfüllt auf Grund des nicht ausreichenden Aufhaltevermögens bzw. gelöster Pfosten weder gerammt noch in Rohrhülsen (für Mittelstreifenüberfahrten) und auf Bauwerken die Aufhaltestufe H1. Erst die Nachrüstung des gerammten Systems mit einem zusätzlichen Distanzstück konnte in zwei weiteren Versuchen die Qualifizierung der DDSP 4,0+ sicher stellen.

Die Betonschutzwand (hergestellt im Gleitschalungsverfahren) im "New-Jersey"-Profil mit einer Höhe von 0,81 m erfüllt die Aufhaltestufe H2, kann auf Grund der nicht nachgewiesenen Anprallheftigkeitsstufe nur "an besonders gefährlichen Stellen, an denen das Aufhalten eines von der Fahrbahn abkommenden Fahrzeugs ... von vorrangiger Bedeutung ist" eingesetzt werden. Die Betonschutzwand mit einer Höhe von 1,15 m konnte die Aufhaltestufe H4b auf Grund des nicht ausreichenden Aufhaltevermögens nicht erfüllen. Damit erfüllt die Mehrzahl der untersuchten Systeme die Anforderungen der DIN EN 1317-2, sie können deshalb grundsätzlich weiterhin in Deutschland verwendet werden.

Weitere Untersuchungen sollten daran anschließen und sich auf die Untersuchung von Anfangs- und Endkonstruktionen von Stahl- und Betonschutzeinrichtungen sowie von Übergängen zwischen verschiedenartigen Systemen und spezielle Einsatzfälle, wie z.B. Brücken über bebautem Gebiet, konzentrieren. [Text entspricht der Kurzfassung des Berichts].

Glossar

  • H2Wasserstoff ("H2" = grch.-lat. für hydrogenium "Wassererzeuger") ist das chemische Element mit der Ordnungszahl 1. Wasserstoff stellt sowohl bezogen auf die Masse (75%) als auch bezogen auf die Zahl der Teilchen (91%) das häufigste aller im All vorkommenden Elemente dar. Wasserstoff ist ein farb- und geruchloses Gas welches in der Natur aufgrund der hohen Reaktivität nicht in seiner elementaren Form vorkommt. Wasserstoff liegt gebunden in Form von Erdöl und Erdgas, in Mineralien, in Biomasse, aber vorwiegend in Form von Wasser vor. Wasserstoff ist somit ein Sekundärenergieträger (Energiespeicher)und muss erst aus den oben genannten fossilen oder nicht fossilen Primärenergieträgern unter Einsatz von zusätzlicher Energie hergestellt werden.
 

Auszug aus dem Forschungs-Informations-System (FIS) des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur

https://www.forschungsinformationssystem.de/?183749

Gedruckt am Mittwoch, 1. Mai 2024 06:52:33