Gründe für die Ertüchtigung der Binnenschifffahrt
Erstellt am: 26.11.2004 | Stand des Wissens: 26.02.2019
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Technische Universität Hamburg, Institut für Verkehrsplanung und Logistik, Prof. Dr.-Ing. H. Flämig
Mit dem Binnenschiff können Güter vergleichsweise energiesparend, sicher und umweltfreundlich befördert werden. Im Vergleich der relativen Energiekosten pro TEU (Twenty-foot Equivalent Unit) oder geleisteten Tonnenkilometer hat das Binnenschiff "auf Grund der größeren Transportmenge auf langen Relationen Vorteile gegenüber dem Verkehrsträger Lkw und in geringerem Maße auch gegenüber der Bahn" [UNIC09a, S. 55]. Gleichzeitig weist die Binnenschifffahrt große Kapazitätsreserven auf, die genutzt werden können, um das Straßen- und Schienennetz zu entlasten [EuKom14g]. Als verkehrspolitische Ziele gelten daher zum einen den Anteil der Binnenschifffahrt am Seehafenhinterlandverkehr der Nordseehäfen zu erhöhen [KeKa12], zum anderen zur Verbindung europäischer Meere beizutragen sowie das Binnenschiff besser als bisher in intermodalen Transportketten zu integrieren [EuKom14g].
Diesen Zielen stehen Defizite der deutschen Binnenschifffahrt gegenüber, die deren Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Verkehrsträgern und im internationalen Vergleich einschränken. Insbesondere haben Transporte per Binnenschiff, mit Ausnahme des Rheins und seiner größeren angrenzenden Nebenflüsse, mit einer nicht optimal ausgebauten Wasserstraßeninfrastruktur zu kämpfen. Aufgrund unzureichender Fahrrinnentiefen oder Brückendurchfahrtshöhen ist die Ladekapazität der Binnenschiffe auf diesen Wasserstraßen geringer [Hild08, S. 107]. Dies führt zu Nachteilen gegenüber anderen Verkehrsträgern und im internationalen Vergleich [PLANCO07a; Hild08]. Zudem ist die deutsche Binnenschiffsflotte durch ein vergleichsweise hohes und weiter steigendes Durchschnittsalter gekennzeichnet (45,5 Jahre im Jahr 2013). Gleichzeitig ist die Zahl der Beschäftigten rückläufig.
Der Bestand der deutschen Binnenschiffsflotte ist über die letzten Jahre ebenso konstant geblieben wie die Gesamttragfähigkeit, die im Jahr 2015 bei etwa 2,61 Millionen Tonnen lag. Im Jahr 2017 blieb die Güterbeförderung der Binnenschifffahrt ebenfalls im stagnierenden Trend der letzten Jahre, stieg jedoch leicht um 0,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr an. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden 2017 insgesamt rund 222,7 Millionen Tonnen Güter auf deutschen Binnenwasserstraßen transportiert [Destatis17a].
Um das Potenzial und die freien Kapazitäten der Binnenschifffahrt nutzen zu können, müssen die Defizite der Binnenschifffahrt beseitigt und so die Wettbewerbsfähigkeit der Branche verbessert werden. Die Wissenslandkarte "Verbesserung der Wettbewerbssituation in der Binnenschifffahrt" widmet sich diesem Thema. Zunächst wir die derzeitige Wettbewerbssituation der deutschen Binnenschiffer im nationalen, internationalen und intermodalen Vergleich dargestellt. Anschließend werden strukturelle und operative Defizite der Binnenschifffahrt in Deutschland diskutiert und Verbesserungsmaßnahmen präsentiert.
Diesen Zielen stehen Defizite der deutschen Binnenschifffahrt gegenüber, die deren Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Verkehrsträgern und im internationalen Vergleich einschränken. Insbesondere haben Transporte per Binnenschiff, mit Ausnahme des Rheins und seiner größeren angrenzenden Nebenflüsse, mit einer nicht optimal ausgebauten Wasserstraßeninfrastruktur zu kämpfen. Aufgrund unzureichender Fahrrinnentiefen oder Brückendurchfahrtshöhen ist die Ladekapazität der Binnenschiffe auf diesen Wasserstraßen geringer [Hild08, S. 107]. Dies führt zu Nachteilen gegenüber anderen Verkehrsträgern und im internationalen Vergleich [PLANCO07a; Hild08]. Zudem ist die deutsche Binnenschiffsflotte durch ein vergleichsweise hohes und weiter steigendes Durchschnittsalter gekennzeichnet (45,5 Jahre im Jahr 2013). Gleichzeitig ist die Zahl der Beschäftigten rückläufig.
Der Bestand der deutschen Binnenschiffsflotte ist über die letzten Jahre ebenso konstant geblieben wie die Gesamttragfähigkeit, die im Jahr 2015 bei etwa 2,61 Millionen Tonnen lag. Im Jahr 2017 blieb die Güterbeförderung der Binnenschifffahrt ebenfalls im stagnierenden Trend der letzten Jahre, stieg jedoch leicht um 0,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr an. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden 2017 insgesamt rund 222,7 Millionen Tonnen Güter auf deutschen Binnenwasserstraßen transportiert [Destatis17a].
Um das Potenzial und die freien Kapazitäten der Binnenschifffahrt nutzen zu können, müssen die Defizite der Binnenschifffahrt beseitigt und so die Wettbewerbsfähigkeit der Branche verbessert werden. Die Wissenslandkarte "Verbesserung der Wettbewerbssituation in der Binnenschifffahrt" widmet sich diesem Thema. Zunächst wir die derzeitige Wettbewerbssituation der deutschen Binnenschiffer im nationalen, internationalen und intermodalen Vergleich dargestellt. Anschließend werden strukturelle und operative Defizite der Binnenschifffahrt in Deutschland diskutiert und Verbesserungsmaßnahmen präsentiert.