Ausbau und Erhaltung von Binnenwasserstraßen - Einführung
Erstellt am: 15.10.2004 | Stand des Wissens: 07.08.2020
Ansprechpartner
Technische Universität Hamburg, Institut für Verkehrsplanung und Logistik, Prof. Dr.-Ing. H. Flämig
Das Bundeswasserstraßennetz hat eine Gesamtlänge von rund 7.350 Kilometern und besteht zu 75 Prozent aus Flüssen und zu 25 Prozent aus Kanälen. Weiterhin zählen zu den Bundeswasserstraßen rund 23.000 Quadratkilometer Seewasserstraßen. Zu den Anlagen gehören unter anderem 450 Schleusen, 290 Wehre, zwei Talsperren, zwei Schiffshebewerke und rund 15 Kanalbrücken. Darüber hinaus gibt es in Deutschland mehr als 100 moderne öffentliche See- und Binnenhäfen und 54 von 80 Großstadtregionen haben einen Wasserstraßenanschluss [BMVI20i]. Das Hauptnetz von rund 5.100 Kilometern bilden der Rhein (mit seinen Nebenflüssen), die Donau, die Weser und die Elbe sowie die verbindenden Kanalsysteme bis zur Oder und zur Donau. Nord- und Ostsee sind über die 757 Kilometer langen Seeschifffahrtsstraßen erreichbar [DeBu17a]. Die Wasserstraßen der EU umfassen rund 37.000 Kilometer an Kanälen und Flüssen in 20 Mitgliedsstaaten [EuKo2012]. Sie sind hauptsächlich auf die Bedürfnisse der einzelnen Mitgliedstaaten zugeschnitten und nur zum Teil für die moderne Binnenschifffahrt wirtschaftlich nutzbar.
Die Vorteile der Wasserstraße als Verkehrsweg liegen in der im Vergleich zu anderen Verkehrsträgern verhältnismäßig guten Klimabilanz und in den niedrigen gesamtwirtschaftlichen Kosten pro Tonnenkilometer. Die Binnenschifffahrt ist deshalb unter politischen und ökonomischen Gesichtspunkten von wesentlicher Bedeutung, um die prognostizierten Zuwächse im Güterverkehr ökologisch verträglich und kostengünstig bewältigen zu können [BMVBS13j]. Gleichzeitig hängt die Wettbewerbsfähigkeit der Binnenschifffahrt vom Ausbauzustand der Binnenwasserstraßen ab. Die deutschen Bundeswasserstraßen sind vielerorts nicht optimal ausgebaut (siehe Synthesebericht "Gründe für die Instandhaltung und den Ausbau und den Erhalt der deutschen Binnenwasserstraßen"). Finanzielle Zwänge der öffentlichen Haushalte führen dazu, dass die knappen Investitionsmittel zunehmend in den Erhalt der Binnenwasserinfrastruktur fließen, während Ausbaumaßnahmen zurückgestellt werden. Das erklärte Ziel der deutschen und europäischen Verkehrspolitik, die Binnenschifffahrt zu ertüchtigen und Güterverkehre auf die Wasserstraße zu verlagern, ist vor diesem Hintergrund gefährdet.
Diese und andere Gegensätze sind Themenschwerpunkte der Wissenslandkarte "Binnenwasserstraßen". Zunächst wird auf die Gründe für den Ausbau und Erhalt der Binnenwasserstraßen eingegangen. In weiteren Syntheseberichten werden die beteiligten Akteure bei Erhaltungs- und Ausbaumaßnahmen eingeführt und Konfliktfelder zwischen den Akteursgruppen aufgezeigt. Außerdem werden die Ausbauprojekte auf deutscher und europäischer Ebene beschrieben und kritisch beleuchtet. Zuletzt werden Konfliktfelder von Ausbau- und Erhaltungsmaßnahmen mit dem Umweltschutz und dem Hochwasserschutz diskutiert.
Die Vorteile der Wasserstraße als Verkehrsweg liegen in der im Vergleich zu anderen Verkehrsträgern verhältnismäßig guten Klimabilanz und in den niedrigen gesamtwirtschaftlichen Kosten pro Tonnenkilometer. Die Binnenschifffahrt ist deshalb unter politischen und ökonomischen Gesichtspunkten von wesentlicher Bedeutung, um die prognostizierten Zuwächse im Güterverkehr ökologisch verträglich und kostengünstig bewältigen zu können [BMVBS13j]. Gleichzeitig hängt die Wettbewerbsfähigkeit der Binnenschifffahrt vom Ausbauzustand der Binnenwasserstraßen ab. Die deutschen Bundeswasserstraßen sind vielerorts nicht optimal ausgebaut (siehe Synthesebericht "Gründe für die Instandhaltung und den Ausbau und den Erhalt der deutschen Binnenwasserstraßen"). Finanzielle Zwänge der öffentlichen Haushalte führen dazu, dass die knappen Investitionsmittel zunehmend in den Erhalt der Binnenwasserinfrastruktur fließen, während Ausbaumaßnahmen zurückgestellt werden. Das erklärte Ziel der deutschen und europäischen Verkehrspolitik, die Binnenschifffahrt zu ertüchtigen und Güterverkehre auf die Wasserstraße zu verlagern, ist vor diesem Hintergrund gefährdet.
Diese und andere Gegensätze sind Themenschwerpunkte der Wissenslandkarte "Binnenwasserstraßen". Zunächst wird auf die Gründe für den Ausbau und Erhalt der Binnenwasserstraßen eingegangen. In weiteren Syntheseberichten werden die beteiligten Akteure bei Erhaltungs- und Ausbaumaßnahmen eingeführt und Konfliktfelder zwischen den Akteursgruppen aufgezeigt. Außerdem werden die Ausbauprojekte auf deutscher und europäischer Ebene beschrieben und kritisch beleuchtet. Zuletzt werden Konfliktfelder von Ausbau- und Erhaltungsmaßnahmen mit dem Umweltschutz und dem Hochwasserschutz diskutiert.