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Innovationstreiber im Supply Chain Management ? Informations- und Netzwerktechnologie eröffnen neue Chancen für die europäische Industrielandschaft

Innovationstreiber im Supply Chain Management ? Informations- und Netzwerktechnologie eröffnen neue Chancen für die europäische Industrielandschaft

  Ziel / Zweck
Das Optimierungspotential innerhalb der eigenen Unternehmung ist nach Konzepten wie Business Process Reengineering, Total Quality Management, Lean Management, etc. weitgehend erschöpft. Deshalb werden in Zeiten zunehmender Globalisierung, auf Märkten mit immer ähnlicher werdenden Produkten, verschärftem Wettbewerb und gestiegenen Kundenanforderungen, neue Ansätze wie Supply Chain Management (SCM) benötigt, um Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu erhalten und nachhaltige Wettbewerbsvorteile erzielen zu können.

Methodik und Durchführung
  • Literaturauswertung
  • Theoretisch-konzeptionelle Arbeit


Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Supply Chain Management (SCM) wird als Integration der Logistiksysteme von Unternehmen, Kunden und Zulieferern mit dem Ziel verstanden, die gesamte Wertschöpfungskette zu optimieren. Hierfür muss die physische und informatorische Planung und Operation der Lieferkette vom Lieferant über Produzenten bis hin zum Endkunden einschließlich der Logistikdienstleister definiert werden, um eine systematische Verzahnung aller Prozesse der Wertschöpfungskette über die beteiligten Unternehmen hinweg zu erreichen.

Wesentliche Innovationstreiber, die den Einsatz von SCM- Anwendungen forcieren, sind:
  • rasante Fortschritte bei der Software-, Informations- und Kommunikationstechnologie und damit die Möglichkeit, Transaktionen zwischen verschiedenen Unternehmen weltweit einfach und schnell durchzuführen.
  • globale Produktionsnetzwerke, die es ermöglichen internationale Marktpräsenz zu zeigen und ein globales Liefer-/Servicenetz zu nutzen. Damit verbunden ist gleichzeitig die Fokussierung auf Kernkompetenzen/-prozesse der Mitglieder im Verbund und die Abnahme der Wertschöpfungstiefe im einzelnen Unternehmen.
Ziel des SCM ist somit die Umgehung der Schwachstellen bisheriger Planungssysteme und effizienter Umgang mit globalen Liefer- und Logistikketten. Damit besteht die Möglichkeit, eigene Fähigkeiten mit denen der Lieferanten und Kunden auszutauschen und zu koordinieren. Es ergeben sich folgende Potentiale:
  • Erhebliche Reduzierung der Material- und Lagerbestände entlang der gesamten Fertigungs- und Logistikkette
  • Verkürzung der Durchlaufzeiten
  • Verbesserung der Termintreue, des Liefer- und Kundenservices
  • Senkung der Logistikkosten
  • Steigerung der Kundenzufriedenheit
  • erhöhte Kundenbindung
  • schnellere Reaktionen auf unerwartete Marktchancen, plötzlich auftretende Engpässe und Änderungen
Diese Potentiale können durch folgende Leitgedanken verwirklicht werden:
  • ganzheitliche prozessorientierte Planung und Steuerung aller Flüsse von Informationen, Produkten und Finanzmitteln in der Wertschöpfungskette
  • Integration aller Partner der Wertschöpfungskette in diese Aufgaben
  • Abbau der Informationsbarriere zwischen den angestammten Planungs- und Steuerungsbereichen
Zwei Ansätze und Neuerungen, die einen vielversprechenden Einstieg in effektives SCM versprechen, sind zum einen die Supply Chain Operation Reference (kurz SCOR-Initiative) und SCM-Planungssysteme

Das SCOR-Referenzmodell ist ein Hilfsmittel, um unternehmensübergreifende Prozessketten zu standardisieren und transparent zu gestalten mit dem Ziel durch Modellierung der Geschäftsprozesse ein gemeinsames Verständnis der Abläufe aller an der SC beteiligten Unternehmen zu erreichen. Vergleichbarkeit wird gewährleistet mit Hilfe von Referenzprozessmodellen, die mit einem branchenspezifischen Benchmark-Modell hinterlegt sind. Im Referenzmodell, gibt es insgesamt 4 Kategorien von Kernprozessen, die wie Kettenglieder miteinander verbunden sind:

  • Planen
  • Beschaffen
  • Produzieren
  • Liefern
Ein weiterer Aspekt ist die Entwicklung von SCM-Planungssystemen. Normale Standardsoftware zur Planung und Steuerung (ERP-Systeme) betrachtet größtenteils nur die internen Strukturen und Abläufe eines Unternehmens. Eine durchgängige Betrachtung des kompletten Logistik- und Produktionsnetzwerk ist jedoch nicht oder nur beschränkt möglich. Heutige Anforderungen bestehen aber in der Kooperation und Koordination von Unternehmensnetzwerken. Deshalb wurden Advanced Planning Systems (APS) entwickelt, mit denen eine komplette End-to-End-Betrachtung der Planung und Koordination im gesamten Logistik- und Produktionsnetzwerks und eine durchgängige Planung, Steuerung und Kontrolle ermöglicht werden kann.

Einordnung in die Forschung / Relevanz für die Politikberatung
Es ist davon auszugehen, dass ERP und Supply-Chain-Angebote zusammenwachsen werden. Etablierte ERP-Anbieter werden versuchen über Zukäufe oder Allianzen eigene SCM-Lösungen zu kreieren. Kernstücke dieser SCM-Solutions sind die verschiedenen Planning-Module wie bspw. Demand-Planning, Master Planning, Procurement Planning und die Execution Module Real-Time consumer Service und Configuration (am Beispiel SAP und SCOPE Supply Chain Optimization Planning and Execution). Diese Module werden unterstützt durch Querschnittsfunktionen wie bspw. Monitoring, Performance Management und SC Messaging.

Oben genannte Komponenten können jedoch weder die bestehenden Transaktionssysteme (ERP-Systeme) ersetzen noch ohne deren Existenz eigenständig eingesetzt werden, da die SCM Solutions auf den unternehmensinternen Systemen aufsetzen um die relevanten Daten für eine unternehmensübergreifende Planung zu verwenden.
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Auszug aus dem Forschungs-Informations-System (FIS) des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur

https://www.forschungsinformationssystem.de/?11338

Gedruckt am Dienstag, 30. April 2024 00:26:22