Daten zur privaten Pkw-Nutzung
Erstellt am: 29.03.2004 | Stand des Wissens: 04.03.2021
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TU Dresden, Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik, Prof. Dr.-Ing. Regine Gerike
Entgegen ihrer Zweckbestimmung sind private Fahrzeuge in der Regel Stehzeuge, die auf Parkraum angewiesen sind. Fläche ist jedoch vor allem in Städten ein kostbares Gut, das durch die seit Jahrzehnten steigende Menge an privaten Pkw immer knapper wird. Ein funktionierendes "Autoteilen" würde den Parkdruck in den Städten ohne Bau von mehr Stellplätzen erheblich minimieren und die Zeit für Parkplatzsuche reduzieren [infas18, Tabelle H7.1]. Das Carsharing verspricht hier eine Abhilfe, jedoch liegen die Nutzungszahlen noch relativ niedrig. So besaßen 2017 nur vier Prozent aller Haushalte eine oder mehrere Mitgliedschaften bei einem Carsharing Anbieter [infas18 | Tab. H7.1], siehe auch gesonderte Wissenslandkarte zum Thema "Carsharing" hier im Forschungsinformationssystem.
Pkw-Kosten können in fixe und variable Bestandteile unterschieden werden. Sowohl Anschaffungs- als auch Unterhaltungskosten steigen seit Jahren. Insbesondere Kosten für Kraftstoffe und Kfz-Steuern liegen in ihrer Entwicklung in der Vergangenheit über den Gehaltsentwicklungen bei Arbeitnehmern.
Der Pkw-Bestand in Deutschland umfasst derzeit rund 47 Millionen Fahrzeuge [KBA19]. Inzwischen besitzt durchschnittlich jeder Haushalt in Deutschland 1,1 Pkw [infas18, Tabelle H8]. Je kleiner die Gemeindegröße ist, desto höher ist die Zahl der Pkw pro Haushalt. Die Pkw-Dichte ist in Deutschland mit 692 Pkw pro 1.000 Einwohner eine der höchsten in Europa [KBA19].
Von 2001 bis 2017 nahm die Fahrleistung der Kraftfahrzeuge in Deutschland fast jährlich zu. Betrug sie im Jahr 2000 663 Milliarden Kilometer, belief sie sich im Jahr 2017 auf 751,2 Milliarden Kilometer (errechnet als Inländerfahrleistung) [BMVI18s; BMVI20g]. Gegenüber dem Vorjahr 2018 waren zum 1. Januar 2019 rund 19 Prozent mehr SUV (Sport Utility Vehicle) registriert. Ebenfalls erlebte die Klasse der Geländewagen und Wohnmobile einen vergleichsweisen starken Zuwachs mit einem Plus von jeweils rund neun Prozent [KBA19].
Das durchschnittliche Alter von Pkw in Deutschland ist über die letzten zehn Jahre um etwa 1,4 Jahre gestiegen. Lag es im Jahr 2008 bei acht Jahren, ist es 2018 auf 9,4 Jahre angestiegen. Die jährliche Alterszunahme schwankte dabei zwischen 0,1 und 0,2 Jahren [KBA19a].
Privat-Pkw sind im Durchschnitt mit knapp 1,5 Personen besetzt [infas18, Tabelle A15]. Fahrgemeinschaften sind sehr selten, könnten aber vor allem im Berufsverkehr helfen, die Spitzenbelastungen im Verkehrsnetz zu reduzieren und Kosten einzusparen.