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Chancen für den Umweltschutz durch den Nichtmotorisierten Verkehr

Erstellt am: 19.09.2003 | Stand des Wissens: 14.11.2018
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechpartner
TU Dresden, Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik, Prof. Dr.-Ing. Regine Gerike

Um die Folgen des Klimawandels einzudämmen und das von den Vereinten Nationen formulierte Zwei-Grad-Ziel zu erreichen, steht auch der Verkehrssektor vor anspruchsvollen Herausforderungen [UBA10b]. In der Abschätzung und Nutzung von Potenzialen zur umweltverträglichen Abwicklung des Verkehrs spielt der Nichtmotorisierte Individualverkehr eine wichtige Rolle. Sie ergibt sich vor allem aus den Möglichkeiten zur Einsparung von Energieressourcen und zur Verringerung von Umweltbelastungen.
Das dafür nutzbare Potenzial resultiert insbesondere aus der Verlagerungswirkung von kurzen Pkw-Fahrten. Fahrten unter 5 Kilometer Länge machen circa die Hälfte aller PKW-Fahrten aus und sind dabei besonders umweltschädlich [UBA10o].
Werden Pkw-Fahrten durch Rad- oder Fußverkehr substituiert, so bedeutet dies
  • eine Reduktion von Luftschadstoffen wie die der Ozonvorläufer Stickoxid und Kohlenwasserstoff, Partikel und Kohlenstoffdioxid (CO2),
  • Schonung erschöpfbarer Energieressourcen,
  • Verringerung von Treibhausgasemissionen.
Darüber hinaus wird durch den Nichtmotorisierten Verkehr weniger Verkehrsfläche benötigt und kaum Lärm verursacht [BMVBW02c; BMVBS12q].
Ansprechpartner
TU Dresden, Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik, Prof. Dr.-Ing. Regine Gerike
Zugehörige Wissenslandkarte(n)
Potenziale des Nichtmotorisierten Verkehrs (Stand des Wissens: 06.02.2021)
https://www.forschungsinformationssystem.de/?493248
Literatur
[BMVBS12q] Bundesministerium für Digitales und Verkehr Nationaler Radverkehrsplan 2020, Berlin, 2012/10
[BMVBW02c] Bundesministerium für Digitales und Verkehr Nationaler Radverkehrsplan 2002-2012, 2002/04
[UBA10b] Stefan Rodt, Birgit Georgi, Burkhard Huckestein CO2-Emissionsminderung im Verkehr in Deutschland: Mögliche Maßnahmen und ihre Minderungspotenziale. Ein Sachstandsbericht des Umweltbundesamtes., Dessau-Roßlau, 2010/03
[UBA10o] Umweltbundesamt (Hrsg.) Leitfaden Klimaschutz im Stadtverkehr, Dessau-Roßlau, 2010/07
Weiterführende Literatur
[UBA20l] Umweltbundesamt (Hrsg.) CO2-Fußabdrücke im Alltagsverkehr, 2020/12
[BASt12a] BSV Büro für Stadt- und Verkehrsplanung Dr.-Ing. Reinhold Baier GmbH, IVU Umwelt GmbH, Baier, R., Schuckließ, W., Jachtmann, Y., Diegmann, V., Mahlau, A., Gässler, G. Einsparpotenziale des Stadtverkehrs, 2012/06
[UBA20k] Umweltbundesamt (Hrsg.) Ökologische Bewertung von Verkehrsarten, veröffentlicht in Texte | 156/2020, 2020/08, ISBN/ISSN 1862-4804
[UBA13] TU Dresden, Lehrstuhl Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Prof. Dr.-Ing. G.-A. Ahrens, Ahrens, Gerd-Axel, Becker, Udo, Böhmer, Thomas, Richter, Falk, Wittwer, Rico Potenziale des Radverkehrs für den Klimaschutz, veröffentlicht in TEXTE, Ausgabe/Auflage 19/2013, Dessau-Roßlau, 2013/03, ISBN/ISSN 1862-4804
[UBA20a] Umweltbundesamt (Hrsg.) Umweltfreundlich mobil!
Ein ökologischer Verkehrsartenvergleich für den Personen- und Güterverkehr in Deutschland, 2020/12, ISBN/ISSN 1862-4804
Glossar
CO
= Kohlenstoffmonoxid. CO ist eine chemische Verbindung aus Kohlenstoff und Sauerstoff und gehört damit neben Kohlenstoffdioxid zur Gruppe der Kohlenstoffoxide. Es ist ein farb-, geruch- und geschmackloses Gas. Kohlenstoffmonoxid beeinträchtigt die Sauerstoffaufnahme von Menschen und Tieren. Schon kleine Mengen dieses Atemgiftes haben Auswirkungen auf das Zentralnervensystem.
Es entsteht bei der unvollständigen Oxidation von kohlenstoffhaltigen Substanzen. Dies erfolgt zum Beispiel beim Verbrennen dieser Stoffe, wenn nicht genügend Sauerstoff zur Verfügung steht oder die Verbrennung bei hohen Temperaturen stattfindet. Kohlenstoffmonoxid selbst ist brennbar und verbrennt mit Sauerstoff zu Kohlenstoffdioxid. Hauptquelle für die CO-Belastung der Luft ist der Kfz-Verkehr.
NOx
= Stickoxide. Ist die Sammelbezeichnung für die Oxide des Stickstoffs. Die wichtigsten Stickoxide sind Stickstoffmonoxid und Stickstoffdioxid. Es sind gasförmige Verbindungen, die sich nur wenig in Wasser lösen.
Die wichtigsten Stickoxid-Quellen sind natürliche Vorgänge, wie zum Beispiel mikrobiologische Umsetzungen im Boden, sowie Verbrennungsvorgänge bei Kraftwerken, Kraftfahrzeugen und industrielle Hochtemperaturprozesse, bei denen aus dem Sauerstoff und Stickstoff der Luft Stickoxide entstehen. Stickstoffdioxid ist ein Reizstoff, der die Schleimhäute von Augen, Nase, Rachen und des Atmungstraktes beeinträchtigt.

Auszug aus dem Forschungs-Informations-System (FIS) des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur

https://www.forschungsinformationssystem.de/?57058

Gedruckt am Freitag, 29. März 2024 14:55:20