Forschungsinformationssystem des BMVI

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Stadtinfoköln

Erstellt am: 19.08.2003 | Stand des Wissens: 08.03.2019
Auftraggeber / Förderer:   Bundesministerium für Bildung und Forschung
Auftragnehmer:   PTV Planung Transport Verkehr AG
Stadt Köln
ave GmbH
BMW Group
CAOS GmbH
CarPool GmbH
Dambach GmbH
DLR e.V.
Ford Forschungszentrum Aachen GmbH
isac, RWTH Aachen
ISB, RWTH Aachen
Kölner Verkehrs-Betriebe AG (KVB)
meteomedia Deutschland GmbH
Robert Bosch GmbH
SfV, Universität zu Köln
Siemens AG
Projektkoordination:   Hasberg, Peter
Projektvolumen:   > 1.000.000
Laufzeit:   1998/11/01 bis 2002/10/31
Projektstand:   abgeschlossen
Webseite:   http://www.stadtinfokoeln.de
Raumbezug:   Nordrhein-Westfalen
Veröffentlichung:   [BMBF02c] Mobilität in Ballungsräumen - Erste Umsetzungsergebnisse der Leitprojekte
[BMBF03h] Projektschlussbericht stadtinfoköln - Mobilität im Ballungsraum
[koeln03] stadtinfoköln - Entwicklungen, Produkte, Ergebnisse


stadtinfoköln stellt ein verkehrsmittelübergreifendes Informations- und Dienstleistungsangebot für kollektive und
individuelle Endgeräte im Ballungsraum Köln bereit. Dabei wurden bestehende und neu entwickelte Teilsysteme zu einem ganzheitlichen System zusammengeführt.


Ergebnisse

Parkinfo
  • Für 37 angeschlossene Parkhäuser mit 17.000 Plätzen werden die Anzahl freier Plätze und weitere Informationen bereitgestellt.
  • Die Vernetzung von rund 1.000 Parkscheinautomaten liefert deren Betriebszustände und ermöglicht mit Hilfe eines Modells eine Aussage zur Auslastung der Stellplätze im Straßenraum.
  • Die Zusammenführung dieser Systeme zu einem Parkraummanagement unterstützt die übergeordnete, stadtweite Bewertung und Steuerung der Parkraumsituation.
  • Für den Verkehrsteilnehmer redziert sich durch bessere Informationen der Parksuchverkehr.
P-Reservieren
  • Die Entwicklung eines Reservierungsdienstes und der damit verbundenen technischen Komponenten im Parkhaus macht den Parkvorgang komfortabler und reduziert den Parksuchverkehr.
MIV-Informationen
  • Durch die Schaffung einer flächendeckenden Detektion der Hauptverkehrsstraßen kann die Verkehrslage exakt abgebildet und mit Hilfe eines Modells prognostiziert werden.
  • Eine automatische Generierung von Textanzeigen in einem komplexen Steuerungsmodul unter Berücksichtigung der Parkraum- und Straßenwettersituation für 19 Vario-Tafeln ermöglicht die kollektive Information der Autofahrer über die
    Verkehrssituation.
  • Ein Internet-Dienst zur situationsgerechten Routenplanung unter Berücksichtigung von Verkehrszustands-, Parkraum-, Baustellen-, Veranstaltungs- und Straßenwetterinformationen
    wird für PC und mobile Endgeräte angeboten.
  • Die Verkehrsmeldungen werden zur Übertragung in die Fahrzeugnavigation für innerstädtische Routenberechnung in TMC codiert. Dafür wurden die Hauptverkehrsstraßen in eine stadtweite TMCLocation Code Liste eingetragen. ÖV-Informationen
  • Die elektronischen Fahrplanauskunft wurde um adressscharfe Routingfunktionen, Kartendarstellungen und Informationen über stufenlose Reisemöglichkeiten für Internet und SMS erweitert.
  • Ein Haltestellen-Informationssystem für das Internetportal wurde entwickelt.
  • Das Fahrgastinformationssystem an den Haltestellen wird für die Integration in Internetanwendungen erweitert.
Kurzfristprognose
  • Es wurde ein System mit simulationsbasiertem Ansatz zur netzweiten Kurzfristprognose von Verkehrszuständen und Reisezeiten für den MIV entwickelt.
  • Das System liefert Vorhersagen für verschiedene prognosehorizonte für das städtische Verkehrsmanagement
    und zukünftig auch für individuelle Mobilitätsdienste.
Reisezeitvergleich
  • Zur Ermittlung der aktuellen Reisezeiten des MIV auf einer Hauptstraße ins Stadtzentrum wurde ein korrelatives Messverfahrens entwickelt und aufgebaut.
  • Dies ermöglicht den Vergleich der gemessenen MIV-Reisezeiten mit denen des ÖV auf dieser Strecke und dient zur Information des Verkehrsteilnehmers im Hinblick auf seine freie Verkehrsmittelwahl.
Stadtteil-CarPool
  • Es wurde ein Stadtteil-CarPool eingerichtet, der nicht alleine von einem eingeschränkten Nutzerkreis, sondern auch von den Bewohnern des Kölner Stadtteils Deutz benutzt werden kann.
Georeferenzierung
  • Ein zweistufiges Verfahren zur Übertragung von auf das Straßennetz referenzierten Nutzdaten auf andere Bezugsysteme wurde entwickelt.

Zwischenbilanz und Ausblick

Die entwickelten Softwareprodukte sind im Projekt eingesetzt.
Die Informations- und Dienstleistungsangebote befinden sich im Feldtest. Die Wirkungsermittlungen dieser stadtinfoköln-Angebote werden gesamtheitlich durchgeführt und beziehen sich unter Berücksichtigung der Nutzerakzeptanz sowohl auf die verkehrlichen als auch auf die ökonomischen Effekte.


Verwertung

Grundsätzlich sollen alle technischen Entwicklungen einer Vermarktung zugeführt werden. Produkte im Bereich kollektive MIVInformationen und Leitempfehlungen sind mittlerweile Bestandteil des bestehenden Verkehrsmanagement der Stadt Köln. Die ÖPNV-Informationsangebote wurden ebenfalls für den Regelbetrieb der KVB AG entwickelt. Für die Weiterführung des individuellen Informations- und Dienstleistungsangebots
wird eine Betreibergesellschaft aufgebaut. Die Vermarktung der Softwareprodukte wird nach Projektende von den Partnerfirmen
vorgenommen.


Kooperationsstruktur

stadtinfoköln ist in 15 Arbeitspakete aufgeteilt, die sich den Bereichen Informations- und Dienstleistungsangebote,
Technik und Bewertung zuordnen lassen. Die Projektpartner sind Industrie- und Dienstleistungsunternehmen, Universitätsinstitute und Forschungseinrichtungen sowie die Stadt Köln als kommunale Gebietskörperschaft, die als Projektleitung zudem die zentrale Steuerungsfunktion
ausübt.
Ansprechpartner
Bundesministerium für Bildung und Forschung
PTV Planung Transport Verkehr AG
Literatur
[BMBF02c] Bundesministerium für Bildung und Forschung Mobilität in Ballungsräumen - Erste Umsetzungsergebnisse der Leitprojekte, veröffentlicht in BMBF Publik, 2002
[BMBF03h] Dirschl, Andreas , Höhn, Gunther , Böhnke, Peter, Dr. , Walther, Heiner , Thomä, Frank, Dr. , Ziegler, Nicolas , Ramachers, Ludwig , Ortgiese, Michael, Dr. , Kuck, Detlef, Baum, Herbert, Prof. Dr., Hasberg, Peter, Serwill, Dirk, Dr.-Ing., Steinauer , B., Univ. Prof. Dr.-Ing. habil. Projektschlussbericht stadtinfoköln - Mobilität im Ballungsraum, 2003/08
[koeln03] Hasberg, Peter stadtinfoköln - Entwicklungen, Produkte, Ergebnisse, Köln, 2003
Glossar
ÖV
Der öffentliche Verkehr (ÖV) ist sowohl im Personen-, Güter- sowie Nachrichtenverkehr für jeden Nutzer in einer Volkswirtschaft öffentlich zugänglich. Dazu zählen sowohl die öffentliche Personenbeförderung, der öffentliche Gütertransport als auch die öffentlichen Telekommunikations- und Postdienste. Der ÖV wird dabei von Verkehrsunternehmen nach festgelegten Routen, Preisen und Zeiten durchgeführt. Der ÖV ist somit im Gegensatz zum Individualverkehr (IV) örtlich und zeitlich gebunden.
Vor dem Hintergrund der verkehrspolitisch geförderten Multimodalität wird der ÖV zunehmend breiter definiert, indem auch alternative Bedienformen, Taxen bis hin zu öffentlichen Fahrrädern und öffentlichen Autos als Teil eines neuen individualisierten ÖV gesehen werden.
Motorisierter Individualverkehr Als motorisierter Individualverkehr (MIV) wird die Nutzung von Pkw und Krafträdern im Personenverkehr bezeichnet. Der MIV, als eine Art des Individualverkehrs (IV), eignet sich besonders für größere Distanzen und alle Arten von Quelle-Ziel-Beziehungen, da dieser zeitlich als auch räumlich eine hohe Verfügbarkeit aufweist. Verkehrsmittel des MIV werden von einer einzelnen Person oder einem beschränkten Personenkreis eingesetzt. Der Nutzer ist bezüglich der Bestimmung von Fahrweg, Ziel und Zeit frei (örtliche, zeitliche Ungebundenheit des MIV).
Öffentlicher Personennahverkehr
Der öffentliche Personennahverkehr ist juristisch im Personenbeförderungsgesetz (PBefG) definiert. Laut Paragraf 8, Absatz 1 und 2 umfasst der ÖPNV "die allgemein zugängliche Beförderung von Personen mit Straßenbahnen, Obussen und Kraftfahrzeugen im Linienverkehr, die überwiegend dazu bestimmt sind, die Verkehrsnachfrage im Stadt-, Vorort- oder Regionalverkehr zu befriedigen". Taxen oder Mietwagen können dieses Angebot ersetzten, ergänzen oder verdichten.
Der Begriff ÖPNV bezieht sich in der Regel auf Strecken mit einer gesamten Reiseweite von weniger als 50 Kilometern oder einer gesamten Reisezeit von weniger als einer Stunde. Das in einer Stadt oder Region erforderliche Nahverkehrsangebot und dessen Eignung hinsichtlich Nachhaltigkeit und Klimaschutz wird in einem Nahverkehrsplan definiert und festgehalten.
Traffic Message Channel Traffic Message Channel (TMC) ist ein Verkehrsinformationsdienst, welcher auf Radio Data System (RDS) beruht, das mehrere Kanäle für Zusatzinformationen zu den jeweiligen Radioprogrammen zur Verfügung stellt. TMC überträgt nach einem spezifischen Protokoll digital codierte Verkehrsinformationen, die im Radiodisplay angezeigt werden. Die Nutzung von TMC ist sprachunabhängig, das heißt die Informationen werden unabhängig vom augenblicklichen Aufenthaltsort in der Sprache des jeweiligen Benutzers dargestellt.

Auszug aus dem Forschungs-Informations-System (FIS) des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur

https://www.forschungsinformationssystem.de/?53993

Gedruckt am Donnerstag, 28. März 2024 22:46:03