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Digitalisierung im Verkehrswasserbau

Erstellt am: 30.07.2019 | Stand des Wissens: 21.10.2021
Auftraggeber / Förderer:   Wasser und Schifffahrtsverwaltung des Bundes
Auftragnehmer:   Bundesanstalt für Wasserbau
Projektkoordination:   Zorana Duric
Projektnummer:   B3951.04.04.70005
Laufzeit:   2018/02 bis 2021/01
Projektstand:   abgeschlossen
Zweckbestimmung (Titel/Kapitel):   TG 02 / 1203
Webseite:   http://www.baw.de/
Raumbezug:   Bundesrepublik Deutschland
Veröffentlichung:   [BAW20c] Digitalisierung im Verkehrswasserbau
Sonstige Informationen:  
Das BAW-Forschungskompendium Verkehrswasserbau steht auf www.baw.de zum Download zur Verfügung.
Aufgabenstellung und Ziel
Im Rahmen des Stufenplans Digitales Planen und Bauen (Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur 2015) soll die BIM-Methodik ab 2020 flächendeckend für den Neubau von Infrastrukturbauwerken eingesetzt werden. Die WSV hat dazu eine Projektgruppe eingerichtet und den Neubau der Schleuse Wedtlenstedt als Pilotprojekt ausgewählt. Das wesentliche Ziel dabei ist die Erprobung der BIM-Methode sowie die Vorbereitung der Implementierung von BIM im Geschäftsbereich der WSV. Die bisherigen Arbeiten der Gruppe zeigen jedoch, dass die Implementierung der BIM-Methode in der WSV ein langfristiger Prozess ist. Grund hierfür ist die erforderliche Prozessanalyse als Basis für die nachgeordnete Standardisierung von Informationslieferungen. Eine grundlegende Aufarbeitung der Thematik ist erforderlich. Daher müssen zeitlich überschaubare Bauprojekte herangezogen werden, deren Planungsphasen in einem kurzen Zeitraum abgewickelt werden können.
Das Ziel des FuE-Projekts ist es, auf Basis eines überschaubaren Bauprojekts die Prozesse der Planungsphase zu analysieren und darauf aufbauend ein Implementierungskonzept zur Digitalisierung für vergleichbare Vorhaben aufzustellen. Dabei soll die besondere Rolle der WSV ebenso Berücksichtigung finden wie bereits vorhandene IT-Komponenten der WSV. Abschließend soll in einer RoadMap dokumentiert werden, wie langfristig und nachhaltig WSV-weit eine Digitalisierung des gesamten Lebenszyklus der Verkehrswasserbauwerke erreicht werden kann.
Bedeutung für die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV)
Während der Planungsphase von Baumaßnahmen der WSV interagieren viele Beteiligte, was hohe Anforderungen an Transparenz und Sicherheit bei der Planung stellt. Mit der Digitalisierung wird eine effiziente und bessere Planung von Baumaßnahmen möglich sein. Durch eine konsequente digitale Prozessabbildung können die Prozesse transparent, strukturiert und sicher ablaufen, so dass der Prozessablauf beschleunigt wird und bessere Entscheidungen getroffen werden können. Die Entscheidungen werden auf Basis definierter Austauschanforderungen optimal unterstützt.
Untersuchungsmethoden
Im Rahmen des Forschungsprojekts ist die Analyse einer überschaubaren Verkehrswasserbaumaßnahme vorgesehen. Die Untersuchung beinhaltet die Festlegung des Projektauftrags sowie die Betrachtung der Planungsprozesse. Dabei sind beteiligte Rollen, Informationsproduzenten und -konsumenten, In-teraktionen und Transaktionen sowie Entscheidungsmomente zu identifizieren und festzuhalten.
Für die Dokumentation der Ergebnisse aus der Prozessanalyse soll eine entsprechende, standardisierte Form (wie z. B. BPMN, Business Process Model and Notation) verwendet werden. Interaktionen innerhalb eines Prozesses, d. h. der Austausch von Nachrichten zwischen zwei Beteiligten, werden mit Hilfe von Interaktionsdiagrammen dargestellt. Diese stellen eine kompakte Darstellung der Rollenbeziehungen dar und geben einen Überblick über die Schnittstellen bzw. Transaktionen zwischen Rollen. Die Transaktionen selbst können mit Hilfe von Transaktionsdiagrammen visualisiert werden, welche aus einer Auflistung der Nachrichten, die zwischen beteiligten Rollen im Rahmen der Transaktion ausgetauscht werden, bestehen.
Abschließend ist eine passende Informationsstruktur als Basis für eine Digitalisierung der Prozesse zu entwickeln. Hierzu soll die Methode des Information Delivery Manual (DIN EN ISO 29481-1:2018-01), (DIN EN ISO 29481-2:2017-09) verwendet werden und innovative Techni-ken, wie linked data und semantic web analysiert und auf ihren Einsatz hin bewertet werden. Die vorhandenen IT-Komponenten sind soweit wie möglich zu berücksichtigen und zu integrieren. Ebenso sind im Rahmen der Entwicklung eines Konzepts zur allgemeinen BIM-Implementierung die gewonnenen Erkenntnisse durch eine Vernetzung mit Wissenschaft und anderen Infrastruk-turbetreibern zu gewinnen und zu berücksichtigen.
Ansprechpartner
Wasser und Schifffahrtsverwaltung des Bundes
Bundesanstalt für Wasserbau
Literatur
[BAW20c] Bundesanstalt für Wasserbau, Zorana Duric Digitalisierung im Verkehrswasserbau , 2020/12

Auszug aus dem Forschungs-Informations-System (FIS) des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur

https://www.forschungsinformationssystem.de/?501633

Gedruckt am Samstag, 20. April 2024 16:31:02