Angriffe auf den Luftverkehr
Erstellt am: 06.02.2018 | Stand des Wissens: 12.07.2023
Synthesebericht gehört zu:
Im Jahr 1931 erfolgte der erste Angriff auf den Luftverkehr. Putschende Soldaten entführten in Peru ein Flugzeug, um Flugblätter über einem bestimmten Gebiet abzuwerfen. Am 17. Oktober 1951 wurde zum ersten Mal ein Passagierflugzeug angegriffen. Ein Flugzeug der Yugoslav Airline wurde in die Schweiz entführt, wo die Entführer Antrag auf politisches Asyl stellten. Seitdem sind über 500 Flugzeugentführungen oder Entführungsversuche gemeldet worden, von denen über 300 Versuche vereitelt werden konnten. ([Rich07] hierzu und zum Folgenden).
Bis zum Jahr 1969 mehrten sich vor allem Entführungen von Flüchtlingen mit dem Zweck, ihre eigene Ausreise durchzusetzen. Anfang der 1970er Jahre eskalierten die Angriffe durch politische Entführungen seitens der Palästinenser. Die Sicherheits- und Luftfahrtbehörden führten auf den Flughäfen Sicherheitsmaßnahmen ein und verbesserten bereits getroffene Vorkehrungen (Security). Zunächst wurde die Fluggastabfertigung verbessert. Die Einführung von Personenkontrollen erschwerte das Mitführen von Waffen durch die Passagiere, mit der Folge, dass die Anzahl der Flugzeugentführungen sank, wie in Abbildung 1 zu sehen ist.
Abb. 1: Flugzeugentführungen in den Jahren 1970 bis 2021 [SFF21]
Besonders verheerende Folgen haben terroristische Akte in Form von Sprengstoffanschlägen an Bord fliegender und auf abgestellte Luftfahrzeuge sowie auf Flughafeneinrichtungen. Eine weitere Form von terroristischen Akten ist die Kombination aus einer Entführung und einem daraus resultierenden terroristischen Anschlag, bei dem das Flugzeug als Waffe genutzt wird. Hier sind insbesondere die Anschläge vom 11. September 2001 in den USA zu erwähnen. Abbildung 2 zeigt die Anzahl an terroristischen Aktionen und die Anzahl der Opfer im Flugzeuginneren im jeweiligen Jahr.Abb. 2: Terroristische Angriffe auf den Luftverkehr in den Jahren 1983 bis 2015 [CRAS16]
Der Luftverkehr ist aufgrund folgender Besonderheiten durch Angriffe von außen besonders gefährdet:- hoher Symbolwert und Publizität,
- Kontrollierbarkeit durch Entführer und erschwerte polizeiliche Eingriffsmöglichkeiten
- hohe Ursache-Wirkung-Relation einer terroristischen Aktion.