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Intelligente Verkehrssysteme im Personenverkehr

Erstellt am: 04.01.2018 | Stand des Wissens: 30.12.2021
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechpartner
Bauhaus-Universität Weimar, Professur Verkehrssystemplanung, Prof. Dr.-Ing. Plank-Wiedenbeck

Im Zuge einer zunehmenden Digitalisierung der Gesellschaft und damit einhergehend auch des Verkehrssektors, gewinnen Intelligente Verkehrssysteme (IVS) im Personenverkehr zunehmend an Bedeutung, wenn es künftig beispielsweise um Bedienungsfreundlichkeit im öffentlichen Verkehr auf Seiten der Nutzenden oder der Optimierung und Verbesserung des Betriebs von Verkehrsnetzen auf Seiten der Betreibenden geht.
Im Bereich des Personenverkehrs liegen die Haupteinsatzbereiche der IVS zum einen im elektronischen Fahrgeldmanagement (EFM), aber auch im öffentlichen Verkehr und im motorisierten Individualverkehr (MIV).
Im Elektronischen Fahrgeldmanagement geht es vorrangig um die Funktionen des elektronischen Bezahlens, des elektronischen Ticketings und die automatische Fahrpreisberechnung. Im dazugehörigen Synthesebericht werden Vorteile und Risiken, aber auch technische Hintergründe erläutert und EFM-bezogene Projekte dargelegt. Dabei wird auch auf die Bestrebungen des Bundes bzw. der verantwortlichen Ministerien eingegangen, die zum einen darauf abzielen die Entwicklung von EFM-Anwendungen voranzutreiben und zum anderen einen Standard (die sog. VDV-Kernapplikation elektronisches Fahrgeldmanagement) entwickelt haben, auf dem die vorangetriebenen Forschungsprojekte aufgebaut werden können.
Im öffentlichen Verkehr wird zum einen in den Bereichen der Sicherung und Steuerung des Verkehrs (vor allem schienengeführt) auf IVS zurückgegriffen, aber auch für die betriebliche Leitung anderweitiger öffentlicher Verkehrsmittel (z. B. Buslinien) kommen IVS zum Einsatz. Ein weiteres Einsatzfeld liegt auf der fahrgastzugewandten Seite. Hier bilden IVS in deren Anwendungen die Grundlage für Fahrgastinformationssysteme und für den Bezahlvorgang vor allem im Bereich der mobilen Fahrkarte.
Für den motorisierten Individualverkehr hat der Einsatz von IVS zwei wesentliche Ziele: Verkehrssicherheit und Verkehrseffizienz. Zur Umsetzung dieser finden IVS in unterschiedlichen Anwendungsbereichen des MIV Einsatz. Neben steuernden und leitenden Anwendungen, wie z. B. Lichtsignal- und Parkleitsystemsteuerung, informieren IVS den Verkehrsteilnehmenden beispielsweise durch straßenparallele Warntafeln über Staubildung und bilden Grundlage für eine Vielzahl anderweitiger z. T. komfortsteigernder Dienste wie z. B. der Diebstallverfolgung.
Ansprechpartner
Bauhaus-Universität Weimar, Professur Verkehrssystemplanung, Prof. Dr.-Ing. Plank-Wiedenbeck
Zugehörige Wissenslandkarte(n)
Verkehrstelematik (Stand des Wissens: 21.08.2021)
https://www.forschungsinformationssystem.de/?340318
Glossar
Motorisierter Individualverkehr Als motorisierter Individualverkehr (MIV) wird die Nutzung von Pkw und Krafträdern im Personenverkehr bezeichnet. Der MIV, als eine Art des Individualverkehrs (IV), eignet sich besonders für größere Distanzen und alle Arten von Quelle-Ziel-Beziehungen, da dieser zeitlich als auch räumlich eine hohe Verfügbarkeit aufweist. Verkehrsmittel des MIV werden von einer einzelnen Person oder einem beschränkten Personenkreis eingesetzt. Der Nutzer ist bezüglich der Bestimmung von Fahrweg, Ziel und Zeit frei (örtliche, zeitliche Ungebundenheit des MIV).
ITS Intelligent Transportation Systems (ITS) ist der Oberbegriff für Transportsysteme, die Informations- und Kommunikationstechnologie zur Unterstützung des Betriebes einsetzen. ITS-Funktionen unterstützen den Fahrer eines Transportmittels, sie sind damit deutlich von automatischen Transportsystemen zu differenzieren, die auf einen fahrerlosen Betrieb abstellen. Die wichtigsten neuen und zum Teil noch in Entwicklung befindlichen Anwendungsfelder zielen auf (1) Verkehrs- und Transportmanagement (Verkehrsinformationen, Verkehrslenkung, Verkehrs- und Parkleitsysteme, automatische Unfallmeldungen, Meldesysteme zum Gefahrgutmonitoring); (2) Elektronische Systeme zur Gebührenerhebung; (3) Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel (dynamische Fahrgastinformationen, Reservierung, spezifische Informationssysteme für Fahrradfahrer und Fußgänger, Steuerung individueller öffentlicher Verkehrsmittel); (4) Systeme zur Unterstützung der Fahrzeugsicherheit (Kollisionsdetektoren, Sektorisierung von Verkehrswegen).
Verkehrseffizienz
Beurteilungskriterium, welches beschreibt, inwieweit verkehrliche Maßnahmen, wie beispielsweise Ersparnisse in Fahrzeit, Spritverbrauch und Abgasausstoß, dass vorgegebene Ziel in einer bestimmten Art und Weise erfüllen

Auszug aus dem Forschungs-Informations-System (FIS) des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur

https://www.forschungsinformationssystem.de/?477800

Gedruckt am Freitag, 19. April 2024 07:48:18