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Verursacheridentifikation bei marinen Gewässerverunreinigungen durch hochviskose persistente aufschwimmende Produkte mit besonderem Fokus auf Paraffin

Erstellt am: 21.06.2017 | Stand des Wissens: 21.06.2017
Kurzname:   Verify
Auftraggeber / Förderer:   Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie
Laufzeit:   2016/07/01 bis 2018/06/30
Projektstand:   laufend
Raumbezug:   Bundesrepublik Deutschland
Schleswig-Holstein
Das Projekt soll aktuelle Bemühungen auf nationaler und internationaler Ebene bedienen, die Beeinträchtigungen durch hochviskose persistente aufschwimmende Produkte, die durch die Schifffahrt in die Meeresumwelt eingebracht werden, zu regeln. Zuletzt wurde dieses Thema im Februar 2016 bei der dritten Session der IMO Pollution Prevention & Response Subcommitee (PPR3) verhandelt, mit dem Ziel, die Freisetzung dieser Stoffe zu reduzieren, da die erhöhten Kosten der Entsorgung von Gewässer- und Strandverschmutzungen und eine erhöhte Beeinträchtigung der Ökosystemleistung international als problematisch erkannt wurde. Im Zuge einer verschärften Einleitungsregelung entsteht zwangsläufig die Notwendigkeit der Maßnahmenüberwachung, die zielführend nur durch eine Verursacheridentifizierung zu leisten ist. Zudem sind, bezogen auf die von der Allgemeinheit zu tragenden Kosten durch z.B. Strandreinigungen, die Kosten für die Weiterentwicklung für die Verursacherentwicklung notwendigen chemisch-analytischen und statistischen Methoden als verschwindend gering einzuschätzen. 

Neue Erkenntnissen aus dem im Jahr 2016 erfolgreich abgeschlossenen Projekt zu den „Untersuchungen über verölte Seevögel und Strandverölungen“ über die Zusammensetzung und Relevanz unterschiedlicher Gewässer- und Strandverschmutzungen, führten zu einer Neubewertung bisher dominierender Verschmutzungsarten (Öl) und aktueller Stoffeinträge (wie Paraffin) in die Meeresumwelt. Die Proben stehen für weitere grundlegende chemisch-analytische Arbeiten zur Verfügung und bilden einen Fundus, auf dem aufbauend eine für diese Stoffgruppe spezifische Datensammlung aufgebaut werden kann. Für die Probenahme von marinen Gewässerverunreinigungen durch Paraffine und ähnliche Stoffe steht eine erprobte Methode zur Verfügung. Weiterhin kann auf eine in dem vorangegangenen Projekt etablierte, intensive Zusammenarbeit mit Landesbehörden zurückgegriffen werden (u.a. das Nationalparkamt Wattenmeer). Im Zusammenhang mit Gewässerverschmutzungen gibt es ebenfalls eine enge Zusammenarbeit mit der Wasserschutzpolizei.

Ziele des Projektes sind:

  • Detaillierte chemisch-analytische Charakterisierung quantitativ relevanter paraffinartiger Substanzen.
  • Identifikation spezifischer stofflicher Merkmale (Tracer, Biomarker), die für eine eindeutige Identifikation dieser Substanzen geeignet sind.
  • Entwicklung chemisch-analytischer Methoden, diese operationell sicher bestimmen zu können.
  • Erweiterung der Stoffdatenbank und Entwicklung von statistischen Methoden, mit denen die Herkunft von Verschmutzungsproben eingegrenzt und die Gleichheit dieser mit Vergleichsproben (potentielle Verursacher) eindeutig nachgewiesen werden kann.
Ansprechpartner
Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie

Auszug aus dem Forschungs-Informations-System (FIS) des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur

https://www.forschungsinformationssystem.de/?472233

Gedruckt am Donnerstag, 18. April 2024 14:00:36