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Schaufenster Elektromobilität

Erstellt am: 28.02.2014 | Stand des Wissens: 21.06.2023
Synthesebericht gehört zu:

Mit dem Forschungsprogramm Schaufenster Elektromobilität wurde im Jahre 2012 gemeinsam durch die vier damaligen Ressorts Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), für Bildung und Forschung (BMBF) sowie für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) eine erste zentrale Maßnahme des Regierungsprogramms Elektromobilität in das Leben gerufen. Ziel war es, systemübergreifende Pilot- und Demonstrationsvorhaben zu Elektrofahrzeugen sowie Energie- und Verkehrssystemen zu initiieren.
Die Projekte wurden in den vier Schaufensterregionen Baden-Württemberg ("Living Lab BWe mobil"), Berlin / Brandenburg ("Internationales Schaufenster Elektromobilität"), Niedersachsen ("Unsere Pferdestärken werden elektrisch") und Bayern / Sachsen ("ELEKTROMOBILITÄT VERBINDET") umgesetzt. Gefördert wurden bis zum Ende des Forschungsprogramms im Jahre 2016 rund 90 Verbundprojekte mit einer Fördersumme von 180 Millionen Euro.
Im Folgenden werden die inhaltlichen Schwerpunkte und Ziele der einzelnen Schaufenster knapp zusammengefasst, Vergleich [BuW17].
"Living Lab BWe mobil" (Baden-Württemberg):
  • Intelligente Vernetzung von elektromobilen Verkehrsträgern und dem ÖPNV
  • Erzielung internationaler Sichtbarkeit
  • Durch Öffentlichkeitsarbeit den Technologiewandel unterstützen
  • Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts stärken
 "Internationales Schaufenster Elektromobilität" (Berlin/Brandenburg):
  • Vergabe zur Errichtung und Betrieb von Ladeinfrastruktur
  • Vernetze Mobilität (unter anderem E-Carsharing)
  • E-Flotten
 "Unsere Pferdestärken werden elektrisch" (Niedersachsen):
  • Verknüpfung mit der Produktion erneuerbarer Energie
  • Entwicklung und Produktion von Komponenten
  • Aus- und Weiterbildungskonzepte
 "ELEKTROMOBILITÄT VERBINDET" (Bayern/Sachsen):
  • Langstreckenmobilität (Gleichstrom (DC)-Schnellladung entlang der A9)
  • Ländliche Mobilität (Intermodalität und Mobilitätsbedürfnisse)
  • Internationale Kooperationen mit Regionen aus Österreich und Kanada
Auch im Jahr 2023 kam es durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) zu einem erneuten Förderaufruf unter dem Namen Schaufensterprojekte Elektromobilität 2025. So wurden für die Forschung und Entwicklung insgesamt 80 Millionen Euro bereitgestellt. In zwei Schaufensterprojekten sollen dabei ein gemeinsamer Standard für ein "EU Flottenkraftwerk 2025" entwickelt und umgesetzt werden sowie ein herstellerübergreifender Standard für Batteriewechselsysteme bei Lastkraftwagen, um das Nachladen während der Fahrt zu ermöglichen, erschaffen werden. Darüber hinaus werden noch weitere, kleinere Projekte in verschiedenen Themengebieten zur Elektromobilität gefördert. Dazu gehören die Optimierung von Produktionsprozessen und Kostenreduktion, Umweltverträglichkeit und Kreislaufwirtschaft, Modularität sowie herstellerübergreifende Lösungen für bidirektionales Laden unter dem Konzept von "plug and play". [BMWK23i]
Ansprechpartner
IKEM - Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität e.V.
Zugehörige Wissenslandkarte(n)
Grundlagen der Elektromobilität (Stand des Wissens: 08.12.2023)
https://www.forschungsinformationssystem.de/?426933
Literatur
[BMWK23i] Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (Hrsg.) FuE-Förderaufruf des BMWK: "Schaufensterprojekte Elektromobilität 2025", 2023/06/29
[BuW17] Begleit- und Wirkungsforschung Schaufenster Elektromobilität (BuW) (Hrsg.) Schaufenster-Programm Elektromobilität
Abschlussbericht der Begleit- und Wirkungsforschung 2017 , 2017/04
Weiterführende Literatur
[GGEM14] Gemeinsame Geschäftsstelle Elektromobilität (GGEMO) Die Schaufenster Elektromobilität
stellen sich vor - Introducing the Showcase
Regions for Electric Mobility, 2014
Glossar
DC
Gleichstrom (englisch: Direct Current)
Carsharing
Der Begriff CarSharing stammt aus dem Englischen (car= Auto, to share= teilen) und kann sinngemäß mit der Bedeutung "Auto teilen" übersetzt werden. Er beschreibt die organisierte, gemeinschaftliche Nutzung von Kraftfahrzeugen, die meist von Unternehmen gegen Gebühr bereitgestellt werden.
Durch einen Rahmenvertrag oder eine Vereinsmitgliedschaft erhalten Kunden flexiblen Zugriff auf alle Kfz eines Anbieters. Die Fahrzeuge können über eine Webseite oder über eine Smartphone-App gebucht werden. Geöffnet werden sie in der Regel mit Hilfe von Chipkarten oder durch einen über die Smartphone-App vermittelten Zugangscode .
Bei dem System des stationsbasierten CarSharing stehen die Fahrzeuge auf reservierten Stellplätzen und werden nach der Nutzung auch wieder dorthin zurückgebracht. Ein anderes Modell ist das free-floating CarSharing. Hier stehen die Fahrzeuge in einem definierten Operationsgebiert verteilt. Sie können per Smartphone geortet werden und nach der Nutzung auf einem beliebigen Stellplatz innerhalb des Operationsgebiets zurückgegeben werden.
Öffentlicher Personennahverkehr
Der öffentliche Personennahverkehr ist juristisch im Personenbeförderungsgesetz (PBefG) definiert. Laut Paragraf 8, Absatz 1 und 2 umfasst der ÖPNV "die allgemein zugängliche Beförderung von Personen mit Straßenbahnen, Obussen und Kraftfahrzeugen im Linienverkehr, die überwiegend dazu bestimmt sind, die Verkehrsnachfrage im Stadt-, Vorort- oder Regionalverkehr zu befriedigen". Taxen oder Mietwagen können dieses Angebot ersetzten, ergänzen oder verdichten.
Der Begriff ÖPNV bezieht sich in der Regel auf Strecken mit einer gesamten Reiseweite von weniger als 50 Kilometern oder einer gesamten Reisezeit von weniger als einer Stunde. Das in einer Stadt oder Region erforderliche Nahverkehrsangebot und dessen Eignung hinsichtlich Nachhaltigkeit und Klimaschutz wird in einem Nahverkehrsplan definiert und festgehalten.
Elektromobilität
Die Elektrifizierung der Antriebe durch Batterie- und Brennstoffzellentechnologien. Im Kontext des "Nationalen Entwicklungsplans Elektromobilität" wird der Begriff auf den Straßenverkehr begrenzt. Hierbei handelt es sich insbesondere um Personenkraftwagen (Pkw) und leichte Nutzfahrzeuge, ebenso werden aber auch Zweiräder (Elektroroller, Elektrofahrräder) und Leichtfahrzeuge einbezogen.
BMDV
Bundesministerium für Digitales und Verkehr (bis 10/2005 BMVBW, bis 12/2013 BMVBS und bis 11/2021 BMVI)
BMUV
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (bis 12/2013 BMU, bis 03/2018 BMUB und bis 12/2021 BMU)
BMBF Bundesministerium für Bildung und Forschung
BMWK
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz erarbeitet Rahmenbedingungen zur Stärkung der Robustheit und Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Deutschland (bis 12/2013 BMWI, bis 12/2021 BMWi).

Auszug aus dem Forschungs-Informations-System (FIS) des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur

https://www.forschungsinformationssystem.de/?426706

Gedruckt am Freitag, 29. März 2024 12:16:19