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Trends und Tendenzen (Ursachen, Maßnahmen zur Steuerung)

Erstellt am: 29.09.2010 | Stand des Wissens: 23.11.2023
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechpartner
Institut für Mobilitäts- und Stadtplanung, Universität Duisburg-Essen, Prof. Dr.-Ing. Dirk Wittowsky
TU Dresden, Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik, Prof. Dr.-Ing. Regine Gerike

Die Raum- und Siedlungsstruktur werden durch verschiedene Komponenten beeinflusst und geprägt. Diese Komponenten sind laut [BBR05a] im Wesentlichen die räumliche Verteilung von:
  • Bevölkerung,
  • Arbeitsplätzen und
  • Infrastrukturen.
Die drei Komponenten besitzen dabei eine Vielzahl von Standorten, wobei die Summe dieser Einzelstandorte im räumlichen Zusammenhang das Gerüst der Raum- und Siedlungsstruktur bildet. Die Abbildung 1 zeigt zusammengefasst Komponenten der Raumstrukturentwicklung und ihrer gegenseitigen Wechselbeziehungen.
Aufgrund der natürlichen Bevölkerungsentwicklung (Geburten sowie Sterbefälle) ändert sich auch die räumliche Verteilung der Bevölkerung, denn der Saldo von Sterbefällen und Geburten bestimmt in den Regionen den Bedarf und die Struktur an Wohnungen, Infrastruktur und sonstigen Einrichtungen. Regional sehr unterschiedlich wird die natürliche Bevölkerungsentwicklung auch von der räumlichen Bevölkerungsentwicklung (Zu- und Fortzüge) beeinflusst [BBR05a].
Im Zusammenhang mit der Bevölkerungsentwicklung ist die räumliche Verteilung von Arbeitsplätzen zu sehen. Diese sind an die räumliche Nähe der Wohnstandorte und zum großen Teil auch der Kunden und Absatzmärkte gebunden. Das Angebot gut bezahlter Arbeitsplätze ist häufig Grund für räumliche Wanderungen.

Auch die räumliche Verteilung von sozialer und technischer Infrastruktur ist an das Vorhandensein von Bevölkerung sowie Arbeitsplätzen gebunden. Dabei stellt die Infrastruktur die Mobilität sicher und ermöglicht wechselseitige Aktivitäten der Bevölkerung und der Wirtschaft, weshalb sie auf deren Standorte ausgerichtet ist.

Die Verteilung der oben genannten Komponenten drückt sich wiederum in der Siedlungsstruktur und Flächeninanspruchnahme aus. Fläche wird zum Beispiel für Wohnanlagen, Produktionsstätten, Straßen und Wege benötigt. Räumliche Verflechtungen sind dabei Ausdruck der Raum- und Siedlungsstruktur. Durch Standortänderungen von Personen und Gütern kommt es zu räumlichen Verflechtungen, welche sich im Verkehr abzeichnen [BBR05a].

Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) prognostiziert die deutschlandweite Bevölkerungs-, Haushalts- und Erwerbspersonenentwicklung für die nächsten 20 Jahre. Derartige Raumordnungsprognosen werden im fünf Jahres Rhythmus novelliert und an die aktuellen und zu erwartenden Entwicklungen angepasst. Die letzte Novellierung der Raumordnungsprognose fand im Jahr 2021 statt und wurde unter dem Namen "Raumordnungsprognose 2040" veröffentlicht [BBSR21d]. Dabei wurden die Prognosen der Entwicklung der Bevölkerung, der Haushalte und der Erwerbspersonen voneinander getrennt dargelegt.
Komponenten der RaumstrukturentwicklungAbbildung 1: Komponenten der Raumstrukturentwicklung [BBR05a, S. 28] 
Ansprechpartner
Institut für Mobilitäts- und Stadtplanung, Universität Duisburg-Essen, Prof. Dr.-Ing. Dirk Wittowsky
Zugehörige Wissenslandkarte(n)
Raumordnung und Raumentwicklung (Stand des Wissens: 23.11.2023)
https://www.forschungsinformationssystem.de/?45947
Literatur
[BBR05a] Lutter, H. Raumordnungsbericht 2005, 2005
[BBSR21d] Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (Hrsg.) Raumordnungsprognose 2040, 2021
Weiterführende Literatur
[BBSR12a] Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (Hrsg.) Raumordnungsbericht 2011, Bonn, 2012/06
Glossar
BBSR
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung
Das BBSR im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) ist seit 2018 eine Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (BMI). Es berät die Bundesregierung bei Aufgaben der Stadt- und Raumentwicklung sowie des Wohnungs-, Immobilien- und Bauwesens. (BMVBS bis 2013, BMUB bis 2018)

Auszug aus dem Forschungs-Informations-System (FIS) des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur

https://www.forschungsinformationssystem.de/?331223

Gedruckt am Mittwoch, 24. April 2024 08:53:38