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Bewertungsansätze

Erstellt am: 12.08.2010 | Stand des Wissens: 14.07.2023
Ansprechpartner
IKEM - Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität e.V.

Eine Schwierigkeit im Umgang mit externen Effekten besteht darin, dass diese im Gegensatz zu fast allen anderen Gütern üblicherweise nicht am Markt bewertet werden. Für die Unterscheidung von Handlungsoptionen in der Umwelt- und Verkehrspolitik ist es aber grundsätzlich notwendig, deren Kosten und Nutzen in Geldeinheiten vergleichbar zu machen. Dazu existieren verschiedene Bewertungsansätze, um einem externen Effekt einen in Geldeinheiten bemessenen Schaden oder Nutzen zuzuweisen. Diese werden in den folgenden Syntheseberichten vorgestellt.
Auf diese Weise ist es möglich, verschiedene Maßnahmen vergleichbar zu machen und im Nachhinein die Abweichung vom Sollzustand beziehungsweise im Voraus den jeweiligen erwarteten Nutzen und Zielerreichungsgrad zu quantifizieren.

Die Probleme in der Bewertung von externen Effekten sind vielschichtig und liegen beispielsweise in deren Identifikation, den belegbaren Folgen und der genauen monetären Bewertungen der Folgen. Zu berücksichtigen sind dabei die Folgen für das menschliche Wohlbefinden, die Natur, Sachgegenstände und effiziente Nutzung von Ressourcen. In allen Bereichen ist die Analyse stark auf die Unterstützung durch andere Disziplinen angewiesen.

Es wird im Folgenden zwischen der eigentlichen Bewertung und der Methodik unterschieden. Die Bewertungen stellen die eigentliche Quantifizierung von externen Effekten, ausgedrückt in Kosten, dar. In den Methoden sind die Voraussetzungen für die Schadensbewertung (Metrologische Verteilungsmodelle) und die Struktur der Schadensbewertung (etwa erst objektive, dann subjektive Ansätze) beschrieben. Die Bewertungen werden innerhalb der Methoden angewandt.

Die verschiedenen Bewertungsverfahren unterscheiden sich erheblich im Aufwand, in dem zu Grunde liegenden Bewertungsmaßstab und damit einhergehend auch in ihrem Ergebnis. So ist etwa der Bewertungsansatz der Unterlassungskosten deutlich weniger vom Einkommen des Geschädigten abhängig als der subjektive Bewertungsansatz.

Ebenso unterscheidet sich die Aussagekraft der verschiedenen Methoden. Eine lokale Aufschlüsselung des Schädigungsniveaus ist zum Beispiel bei der Bottom-Up-Methodik deutlich aussagekräftiger als bei der weniger aufwändigen Top-Down-Methodik.

Für weitere Informationen sind die Ergebnisse des von der EU geförderten Projekts ExternE zu empfehlen [Quelle: ExternE]. Hier wurden die Verfahren zur Ermittlung und Bewertung von externen Effekten weiterentwickelt und verbessert.

Publikationen

Ansprechpartner
IKEM - Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität e.V.
Literatur
[ExternE] Europäische Kommission ExternE, 2010

Auszug aus dem Forschungs-Informations-System (FIS) des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur

https://www.forschungsinformationssystem.de/?328746

Gedruckt am Donnerstag, 28. März 2024 16:00:24