Kapazitätssituation des deutschen Schienennetzes
Erstellt am: 14.07.2010 | Stand des Wissens: 23.09.2020
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechpartner
Technische Universität Hamburg, Institut für Logistik und Unternehmensführung, Prof. Dr. Dr. h.c. W. Kersten
Aufgrund von Leistungsgrenzen in bestimmten Teilbereichen der Eisenbahninfrastruktur kommt es zu zahlreichen Engpässen. Außerdem führt dies zu Langsamfahrstellen, sowie einer Überbeanspruchung verkehrsrelevanter Strecken [Koss13, S. 11]. Insbesondere entlang der von Nord nach Süd verlaufenden Hauptkorridore des Schienengüterverkehrs (SGV) stoßen einzelne Teilstrecken an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit und sind daher nur noch bedingt in der Lage, zusätzliche Zugfahrten abzuwickeln [Fend11, S. 57 ff.].
Dies trifft besonders auf die Großknoten Hamburg, Köln, Frankfurt am Main, München und Berlin, der unteren Rheintalbahn (Köln - Mainz), der Strecke zwischen Hannover - Hamburg, Raum Würzburg - Fürth, sowie auf die Oberrheintalbahn (Karlsruhe - Basel) zu. Einzelne Streckenabschnitte der beiden letztgenannten Netzbereiche werden von der DB Netz AG schon lange als überlastet eingestuft [DBAG10d, S. 24; DBAG11i, S. 41; DBAG14e, S. 41 f.: DBAG17, S. 41 f.]. Der Verkehrsinvestitionsbericht des Bundes verweist in diesem Zusammenhang ebenfalls auf 15 Schienennetzabschnitte bzw. Knoten, welche bereits spürbare Kapazitätsdefizite aufweisen oder sich in absehbarer Zeit zu Engpassbereichen entwickeln.
Sämtliche identifizierte Engpässe sind mit entlastenden Infrastrukturmaßnahmen nach dem aktuellen Bedarfsplan der Bundesschienenwege hinterlegt. Im Jahr 2010 wurde der Abschlussbericht der Überprüfung des Bedarfsplans für die Bundesschienenwege veröffentlicht. Aus diesem Bericht geht hervor, dass die Strecken zwischen den Rhein-Main- und Rhein-Neckar-Gebieten (Frankfurt am Main - Karlsruhe) in ihrem geplanten Endzustand der wachsenden Schienenverkehrsleistung nicht gewachsen sind. Deutschlandweit wird die Schienenverkehrsleistung bis zum Jahr 2025 auf mehr als 150 Milliarden Tonnen Kilometer pro Jahr ansteigen [BiMa10, S. 7 ff.].
Angesichts überdurchschnittlich hoher Wachstumsraten, unteranderem auf den Nord-Süd-Korridoren, muss in Zukunft ein deutlich höheres Zugaufkommen bewältigt werden. Der Anteil der Seehafen-Hinterland-Verkehre an der Gesamtschienengüterverkehrsleistung beträgt derzeit etwa 18 Prozent und wird aller Voraussicht bis 2030 auf circa 22 Prozent steigen [Inno09, S. 97; Brei13, S. 306]. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass das Schienennetz in Deutschland in weiten Teilen Überkapazitäten aufweist, während der Eisenbahnbetrieb auf einzelnen Korridoren durch zahlreiche Engpässe gekennzeichnet ist. Selbst unter Zugrundelegung eines weiteren Infrastrukturausbaus wird es weiterhin Streckenabschnitte geben, welche an der oder gar über der wirtschaftlichen Leistungsgrenze hinaus operieren.
Für eine zukünftige Erhöhung der Kapazität im SGV sieht die Deutsche Bahn eine Chance in der Digitalisierung. Mit der Etablierung von digitalen Stellwerken und der konsequenten Einführung des ETCS-Systems sowie weiteren Digitalisierungsmaßnahmen, können die derzeitigen Kapazitäten im bestehenden Schienennetz um bis zu 20 Prozent erhöht werden [StVo18, S. 1f.]. Zudem werden dadurch, laut der Deutschen Bahn, Potenziale zur Reduzierung von Infrastrukturkosten und den allgemeinen Betriebskosten erwartet [StVo18, S. 1f.]
Dies trifft besonders auf die Großknoten Hamburg, Köln, Frankfurt am Main, München und Berlin, der unteren Rheintalbahn (Köln - Mainz), der Strecke zwischen Hannover - Hamburg, Raum Würzburg - Fürth, sowie auf die Oberrheintalbahn (Karlsruhe - Basel) zu. Einzelne Streckenabschnitte der beiden letztgenannten Netzbereiche werden von der DB Netz AG schon lange als überlastet eingestuft [DBAG10d, S. 24; DBAG11i, S. 41; DBAG14e, S. 41 f.: DBAG17, S. 41 f.]. Der Verkehrsinvestitionsbericht des Bundes verweist in diesem Zusammenhang ebenfalls auf 15 Schienennetzabschnitte bzw. Knoten, welche bereits spürbare Kapazitätsdefizite aufweisen oder sich in absehbarer Zeit zu Engpassbereichen entwickeln.
Sämtliche identifizierte Engpässe sind mit entlastenden Infrastrukturmaßnahmen nach dem aktuellen Bedarfsplan der Bundesschienenwege hinterlegt. Im Jahr 2010 wurde der Abschlussbericht der Überprüfung des Bedarfsplans für die Bundesschienenwege veröffentlicht. Aus diesem Bericht geht hervor, dass die Strecken zwischen den Rhein-Main- und Rhein-Neckar-Gebieten (Frankfurt am Main - Karlsruhe) in ihrem geplanten Endzustand der wachsenden Schienenverkehrsleistung nicht gewachsen sind. Deutschlandweit wird die Schienenverkehrsleistung bis zum Jahr 2025 auf mehr als 150 Milliarden Tonnen Kilometer pro Jahr ansteigen [BiMa10, S. 7 ff.].
Angesichts überdurchschnittlich hoher Wachstumsraten, unteranderem auf den Nord-Süd-Korridoren, muss in Zukunft ein deutlich höheres Zugaufkommen bewältigt werden. Der Anteil der Seehafen-Hinterland-Verkehre an der Gesamtschienengüterverkehrsleistung beträgt derzeit etwa 18 Prozent und wird aller Voraussicht bis 2030 auf circa 22 Prozent steigen [Inno09, S. 97; Brei13, S. 306]. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass das Schienennetz in Deutschland in weiten Teilen Überkapazitäten aufweist, während der Eisenbahnbetrieb auf einzelnen Korridoren durch zahlreiche Engpässe gekennzeichnet ist. Selbst unter Zugrundelegung eines weiteren Infrastrukturausbaus wird es weiterhin Streckenabschnitte geben, welche an der oder gar über der wirtschaftlichen Leistungsgrenze hinaus operieren.
Für eine zukünftige Erhöhung der Kapazität im SGV sieht die Deutsche Bahn eine Chance in der Digitalisierung. Mit der Etablierung von digitalen Stellwerken und der konsequenten Einführung des ETCS-Systems sowie weiteren Digitalisierungsmaßnahmen, können die derzeitigen Kapazitäten im bestehenden Schienennetz um bis zu 20 Prozent erhöht werden [StVo18, S. 1f.]. Zudem werden dadurch, laut der Deutschen Bahn, Potenziale zur Reduzierung von Infrastrukturkosten und den allgemeinen Betriebskosten erwartet [StVo18, S. 1f.]