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RFID in der maritimen Containerlogistik

Erstellt am: 17.03.2010 | Stand des Wissens: 27.11.2012
RFID Technologie ist im Bereich des Containertransportes aufgrund fehlender Standards oftmals kritisiert worden, weshalb ein weltweiter Einsatz der Technologie unmöglich erscheint. Transportkettenbeteiligte sind nur dann gewillt die Infrastruktur für diese Technologie zu finanzieren, beziehungsweise zu entwickeln, wenn die Kompatibilität mit der RFID Hardware anderer Akteure garantiert ist und sie nicht das Risiko eingehen, die Infrastruktur mehrfach implementieren zu müssen. Die Verfügbarkeit von RFID-ISO Normen (license plate, shipment tag, eSeal) ermöglicht es nun den Beteiligten der Supply Chain, eine standardisierte Hardware zu implementieren. Dessen ungeachtet verbleibt ein wichtiges Problem: Unternehmen werden zum einen nur dann in eine neue Technologie investieren, wenn sie hieraus profitieren können, zum anderen können sie durch Gesetze und Regulierungen beschränkt sein. Wegen des Mangels an verpflichtenden Gesetzen muss eine Investition in RFID Technologie für das Unternehmen vorteilhaft sein. Im besten Fall generiert die Investition einen monetären Gewinn; nicht-monetäre Aspekte können jedoch ebenfalls in Betracht gezogen werden.

Daher befasst sich dieses Forschungsprojekt mit neuen, aus der RFID Technologie resultierenden Möglichkeiten, Funktionen und Nutzen. Innerhalb dieses Projektes wurde bereits eine Delphi Studie durchgeführt, die sich mit dem Nutzen von RFID bezogen auf die einzelnen Teilnehmer der Transportkette in der Containerlogistik befasst. Basierend auf dieser Studie erforschen wir gegenwärtig erforderliche und mögliche Modifikationen von Umladeprozessen und IT-Infrastruktur, die aus der Einführung von RFID resultieren, bzw. durch die Einführung ermöglicht werden.
Ansprechpartner
Technische Universität Hamburg, Institut für Logistik und Unternehmensführung, Prof. Dr. Dr. h.c. W. Kersten
Literatur
[TUHH10m] Technische Universität Hamburg, Institut für Logistik und Unternehmensführung, Prof. Dr. Dr. h.c. W. Kersten RFID in der maritimen Containerlogistik, 2010
Glossar
RFID RFID steht für 'Radio-frequency identification'. Mit der Hilfe von elektromagnetischen Wellen ermöglicht RFID die automatische Identifizierung und Lokalisierung von Gegenständen und Lebewesen. Dadurch ist es möglich Daten erheblich einfacher zu erfassen und zu speichern.
Supply Chain Als Supply Chain (Liefer- oder Wertschöpfungskette) bezeichnet man ein organisationsübergreifendes Netzwerk, welches als Gesamtsystem Güter für einen bestimmten Markt hervorbringt. Die heutigen Supply Chains sind aufgrund der Vielzahl von beteiligten Zulieferern, Dienstleistern und Kunden - die wiederum an anderen Supply Chains beteiligt sein können - sehr komplexe, interdependente Gebilde. Treffender müsste daher eine Supply Chain, aufgrund der häufig vorkommenden netzwerkartigen Struktur der zusammenarbeitenden Unternehmen, als "Supply Network" bezeichnet werden.
Transportkette
Nach DIN 30781 eine Folge von technisch und organisatorisch miteinander verknüpften Vorgängen, bei denen Personen oder Güter von einer Quelle zu einem Ziel bewegt werden, im weiteren Sinne alle Transferprozesse zwischen Quelle und Senke.

Auszug aus dem Forschungs-Informations-System (FIS) des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur

https://www.forschungsinformationssystem.de/?293935

Gedruckt am Donnerstag, 28. März 2024 20:34:10