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Akteure des Güterverkehrs im Überblick

Erstellt am: 19.02.2010 | Stand des Wissens: 27.10.2022
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechpartner
Technische Universität Hamburg, Institut für Verkehrsplanung und Logistik, Prof. Dr.-Ing. H. Flämig

Auf dem Güterverkehrsmarkt agiert eine Vielzahl unterschiedlicher Akteure. Eine Möglichkeit, diese zu strukturieren, stellt die Beschreibung entlang einer idealisierten Transportkette dar. Eine Transportkette ist eine Folge von technisch und organisatorisch verknüpften Vorgängen, bei denen Güter von einer Quelle zu einer Senke transportiert werden [ArIs08]. Es lässt sich zwischen ein- und mehrgliedrige Transportketten unterscheiden, wobei eingliedrige Transportketten im Direkttransport mit nur einem Transportmittel und mehrgliedrige Transportketten auf mehreren Verkehrsträgern und damit verbunden auch mit mindestens einem Umschlagvorgang bewältigt werden. Der Wechsel kann entweder zwischen mehreren Transportmitteln eines Verkehrsträgers (zum Beispiel verschiedene Lkw) oder unterschiedlichen Verkehrsträgern (zum Beispiel Lkw und Güterverkehrszug im intermodalen Transport) stattfinden [ArIs08].
AkteureGueterverkehr.jpgAbb. 1: Schematische Transportkette, eigene Darstellung nach [ArIs08]
Verschiedene Akteure sind an diesem Prozess beteiligt und interagieren während der Planung und Durchführung des Transports:
  • Versender (auch Verlader genannt) sind Unternehmen, die Transportleistungen und verwandte logistische Dienstleistungen für ihre Sendungen nachfragen.
  • Transporteure (auch Frachtführer genannt) führen den physischen Transport aus.
  • Spediteure fungieren als Intermediäre zwischen Versender und Frachtführer. Sie "besorgen" den Transport. Hierunter fällt insbesondere die Festlegung des Verkehrsmittels und die Beauftragung des ausführenden Unternehmens beziehungsweise der Unternehmen.
  • Der Empfänger nimmt das beförderte Gut gemäß Frachtvertrag entgegen [Bals04].

    In den nachfolgenden Syntheseberichten werden diese Akteure des Güterverkehrs im Einzelnen beschrieben.

Ansprechpartner
Technische Universität Hamburg, Institut für Verkehrsplanung und Logistik, Prof. Dr.-Ing. H. Flämig
Zugehörige Wissenslandkarte(n)
Grundlagen des Güterverkehrs (Stand des Wissens: 28.10.2022)
https://www.forschungsinformationssystem.de/?293786
Literatur
[ArIs08] Arnold, D., Isermann, H., Kuhn, A., Furmans, K., Tempelmeier, H. Handbuch Logistik, Ausgabe/Auflage 3., neu bearbeitete Auflage, Springer-Verlag / Berlin Heidelberg, 2008, ISBN/ISSN 3540729283
[Bals04] Balsliemke, F. Logistiksysteme zur integrierten Distribution und Redistribution, Ausgabe/Auflage 1. Auflage, Wiesbaden, 2004
Glossar
Lkw Lastkraftwagen (Lkw) sind Kraftfahrzeuge, die laut Richtlinie 1997/27/EG überwiegend oder sogar ausschließlich für die Beförderung von Gütern und Waren bestimmt sind. Oftmals handelt es sich dabei um Fahrzeuge mit einer zulässigen Gesamtmasse zwischen 3,5 und 12 Tonnen. In Einzelfällen kann die zulässige Gesamtmasse diese Werte jedoch auch unter- beziehungsweise überschreiten, sofern das Kriterium der Güterbeförderung gegeben ist. Lastkraftwagen können auch einen Anhänger ziehen.
Versender Versender (auch Verlader genannt) sind Unternehmen, die Transportleistungen und verwandte logistische Dienstleistungen für ihre Sendungen nachfragen.
Verlader Der Verlader ist derjenige Teilnehmer in der Transportkette, der die Ladung/Transportgut erstmals aufgibt. Unter einem Verlader versteht man ein Unternehmen, das Logistikdienstleistungen (Transport, Verladen etc.) bei einem Logistikdienstleister in Auftrag gibt.
Spediteur Spediteure fungieren als Intermediäre zwischen Versender und Transporteur bzw. Frachtführer. Sie „besorgen” den Transport. Hierunter fallen insbesondere die Festlegung auf Verkehrsmittel und die Beauftragung ausführender Unternehmen.
Transporteur Transporteure (auch Frachtführer genannt) führen den physischen Transport aus.
Transportkette
Nach DIN 30781 eine Folge von technisch und organisatorisch miteinander verknüpften Vorgängen, bei denen Personen oder Güter von einer Quelle zu einem Ziel bewegt werden, im weiteren Sinne alle Transferprozesse zwischen Quelle und Senke.

Auszug aus dem Forschungs-Informations-System (FIS) des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur

https://www.forschungsinformationssystem.de/?288483

Gedruckt am Freitag, 29. März 2024 01:17:10