Betriebliches Mobilitätsmanagement in der Landeshauptstadt München
Erstellt am: 26.02.2008 | Stand des Wissens: 30.04.2018
Ansprechpartner
TU Dresden, Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik, Prof. Dr.-Ing. Regine Gerike
Entwicklung des BMM von einem punktuellen zu einem systematischen Ansatz
Die Landeshauptstadt München ist eine der wenigen Kommunen, die betriebliches Mobilitätsmanagement als Chance zur Stadtentwicklung betrachten und durch eine entsprechende Förderung zu der Entwicklung von punktuellen Ansätzen zu einem systematischen Ansatz beitragen möchte [ILSDP07, S. 40, S. 47].
Grundlage für das Mobilitätsmanagement in München ist die Leitlinie der Stadt München für eine stadtverträgliche Mobilität, in der die Verkehrsverminderung, die Verkehrsverlagerung bzw. stadtverträgliche Abwicklung des Verkehrs priorisiert wird. Die einzelnen "Komponenten des Mobilitätsmanagements und deren Evaluierung sind in einem Verkehrs- und Mobilitätsmanagementplan festgeschrieben" [HöMü12, S. 72].
Seit dem Jahr 2006 setzt die Stadt München ihr Gesamtkonzept Mobilitätsmanagement unter der Dachmarke "münchen-Gscheid mobil" um. Damit soll die Kommunikation zwischen den verschiedenen Zielgruppen, u. a. Arbeitgeber, Neubürgern, Kinder und Jugendliche, erleichtert und vereinheitlicht werden [HöMü12, S. 72]. Das Kreisverwaltungsreferat (Ordnungsbehörde) ist hauptverantwortlich für das Mobilitätsmanagement in München und kooperiert z. B. mit dem Referat für Bildung und Sport und der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) [HöMü12, S. 72].
Zudem hat die Stadt München , nach erfolgreicher Durchführung eines Pilotförderprogramms "Betriebliches Mobilitätsmanagement für Münchener Unternehmen" 2001 bis 2003, ein Förderprogramm beschlossen, welches Unternehmen von 50 % der Kosten für eine Mobilitätsberatung freistellt. Für die dauerhafte Finanzierung ist im Bereich berufliches Mobilitätsmanagement das Referat für Arbeit und Wirtschaft zuständig [BMVBW04a, S. 62].
Seit 2005 wird das Förderprogramm mit bisher 10 Teilnehmern jährlich durchgeführt. Von vornherein werden bei jedem Teilnehmer individuelle Schwerpunkte festgelegt, zudem wird das Programm durch eine Workshopreihe begleitet, die den Erfahrungsaustausch zwischen den Unternehmen fördern soll.
Seit 2005 wird das Förderprogramm mit bisher 10 Teilnehmern jährlich durchgeführt. Von vornherein werden bei jedem Teilnehmer individuelle Schwerpunkte festgelegt, zudem wird das Programm durch eine Workshopreihe begleitet, die den Erfahrungsaustausch zwischen den Unternehmen fördern soll.
Für ehemalige Teilnehmer des Förderprogramms wurde im Jahr 2008 ein BMM-Klub gegründet. Mit zwei kostenlosen Workshops im Jahr wird versucht, Kontakt zu den Unternehmen zu halten, sie für das Thema BMM weiter zu interessieren, neue Entwicklungen in diesem Bereich aufzuzeigen sowie Effekte des BMM besser verfolgen und dokumentieren zu können [HöMü12, S. 75].
Ausgewählte Effekte des BMM-Förderprogramms in München
Im Jahr 2013 haben neun Firmen am Förderprogramm teilgenommen. Die Unternehmen mit insgesamt 7.100 Beschäftigten haben verschiedene Maßnahmen des BMM umgesetzt und im Ergebnis sparen sie gemeinsam pro Jahr ca. 214 Tonnen CO2 und 105.200 Liter Treibstoff. Als wichtigste Erfolgsfaktoren werden nach LHMUC13 von den teilnehmenden Unternehmen vor allem die Unterstützung durch die Geschäftsleitung, die Einbindung relevanter Akteure und die Mitarbeiterinformation/Öffentlichkeitsarbeit genannt.