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Unfälle von Senioren im Straßenverkehr 2005

Erstellt am: 11.12.2006 | Stand des Wissens: 11.12.2006
Zitiert als:   [Stat7]
Art:   Erhebung
Autoren:   Statistisches Bundesamt
Erscheinungsdatum:   2006/11
Zeitbezug:   2005/01/01 bis 2005/12/31
Raumbezug:   Bundesrepublik Deutschland
Publikation:   [destatis06f] Unfälle von Senioren im Straßenverkehr 2005
Im Jahr 2005 verunglückten insgesamt 41943 ältere Menschen im Alter von 65 oder mehr Jahren im Straßenverkehr, das waren 4,0% mehr als im Vorjahr. Davon wurden 30029 Senioren leicht (+5,2%) und 10752 schwer verletzt (+1,6%). Die Zahl der getöteten Senioren ist um 3,2% auf 1162 gesunken. Senioren stellten damit 9,6% aller Verunglückten dar, ihr Anteil an den Todesopfern betrug allerdings 22%.
Je 100 000 Einwohner im Alter von über 65 Jahren sind 273 Personen im Straßenverkehr verunglückt, damit ist das Unfallrisiko der älteren Menschen im Vergleich zum Durchschnitt der Gesamtbevölkerung mit 532 Verunglückten je 100000 Einwohnern nur etwa halb so hoch. Weitaus größer als bei jüngeren Menschen ist aber die Gefahr bei einem Unfall schwer verletzt zu werden oder gar ums Leben zu kommen. So wurden 26% der älteren Verkehrsopfer schwer verletzt. Bei den unter 65-Jährigen trugen mit 17% deutlich weniger der Verunglückten schwerwiegende Verletzungen davon. Darüber hinaus haben die über 65-Jährigen eine geringere Chance, einen Verkehrsunfall zu überleben. Während der Anteil der bei einem Unfall Getöteten an den Verunglückten der jeweiligen Altersgruppe für die Altersgruppe unter 18 Jahren bei 0,6% und für die Altersgruppe der 18- bis 64-Jährigen bei 1,2% liegt, steigt er bei den Senioren auf 2,8%. Bezogen auf je 100 000 Einwohner der Altersgruppe wurden 8 Senioren im Straßenverkehr getötet. Hierin spiegelt sich zum einen die mit zunehmenden Alter nachlassende physische Widerstandskraft wider, zum anderen ist das höhere Unfallrisiko durch die Art der Verkehrsteilnahme bedingt: Ältere Menschen nehmen häufiger als ungeschützte Fußgänger am Verkehr teil und sind daher einem größeren Risiko ausgesetzt, schwerwiegende Verletzungen zu erleiden [Textquelle: destatis06f, S. 3].




Abbildung 1: Verunglückte und Getötete Senioren im Straßenverkehr 1980 bis 2005
(Grafik zum Vergrößern bitte anklicken)


Jeweils die Hälfte der verunglückten älteren Menschen waren Männer und Frauen. Bei den Getöteten waren dagegen 59% männlichen und 41% weiblichen Geschlechts. Wird die Anzahl der verunglückten Senioren je 100 000 Einwohner des jeweiligen Geschlechts im entsprechenden Alter betrachtet, so wird eine erheblich stärkere Gefährdung der Männer (331) im Vergleich zu den Frauen erkennbar (232). Noch gravierender ist der Unterschied bei den getöteten Senioren: Je 1 Mill. Einwohner wurden 109 Männer im Straßenverkehr getötet, aber "nur" 52 Frauen. Die Gründe hierfür sind im unterschiedlichen Verkehrsverhalten der Männer und Frauen zu suchen, das u. a. deutlich wird bei der Häufigkeit der Teilnahme am Verkehr und in der vermutlich größeren Bereitschaft der Frauen zu defensivem bzw. vorsichtigem Verhalten.
Auch in Beziehung auf die Art der Verkehrsbeteiligung ergeben sich bei den Getöteten deutliche geschlechtsspezifische Unterschiede: 42% der männlichen Senioren wurden als Pkw Insassen getötet, 27% verstarben als Fahrradfahrer und 21% als
Fußgänger. Weibliche Senioren kamen dagegen am häufigsten als Fußgänger ums Leben, und zwar zu 40%, als Pkw-Insassen zu 39% und zu 20% als Fahrradfahrer.




Abbildung 2: Bei Straßenverkehrsunfällen verunglückte Senioren 2005 nach Geschlecht und Art der Verkehrsbeteiligung
(Grafik zum Vergrößern bitte anklicken)


Unfallursachen




Abbildung 3: Fehlverhalten der Pkw-Fahrer im Alter von 65 und mehr Jahren
(Grafik zum Vergrößern bitte anklicken)
Ansprechpartner
Statistisches Bundesamt
Literatur
[destatis06f] Statistisches Bundesamt Unfälle von Senioren im Straßenverkehr 2005, Wiesbaden, 2006/11

Auszug aus dem Forschungs-Informations-System (FIS) des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur

https://www.forschungsinformationssystem.de/?209094

Gedruckt am Samstag, 20. April 2024 15:06:50