Mobilitätskoordinator als Instrument des betrieblichen Mobilitätsmanagements
Erstellt am: 11.11.2002 | Stand des Wissens: 26.03.2018
Ansprechpartner
TU Dresden, Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik, Prof. Dr.-Ing. Regine Gerike
Funktionen und Aufgaben des Mobilitätskoordinators
Wie für alle anderen Bereiche, so ist es auch für das Mobilitätsmanagement sinnvoll, eine zuständige Person in einem Unternehmen zu benennen, die sich mit besonderem Einsatz des Themas annimmt. Im EU-Konzept werden diese Personen auch als "Mobilitätskoordinator" bezeichnet. Es muss sich hierbei nicht um eine eigenständige Stelle handeln [BVWe01].
Auf der standortbezogenen Ebene ist die Rolle des Mobilitätskoordinators vergleichbar mit der des Mobilitätsberaters auf der städtischen/regionalen Ebene. Der Mobilitätskoordinator sollte eine zentrale Position in einem Unternehmen haben und mit Unterstützung der Geschäftsleitung arbeiten. Wesentlich sind - wie der Name bereits aussagt - Koordinationsfunktionen, die der Mobilitätskoordinator intern (bei Geschäftsleitung, bei Mitarbeitern, ...) sowie extern mit Partnern, die bei den jeweiligen Maßnahmen beteiligt sind (beispielsweise öffentliche Verkehrsunternehmen, Behörden, ...), ausübt [ILSISB00].
Ein Mobilitätskoordinator sollte folgende Aufgaben wahrnehmen:
- Kommunikation seiner Aufgaben an alle Beschäftigten
- Analyse des betrieblichen Verkehrsaufkommens
- Identifikation von Kooperationspartnern (z. B. Verkehrsbetriebe, andere Betriebe, ...)
- Entwicklung von Maßnahmenkonzepten bzw. Erstellung eines Betriebsverkehrskonzeptes oder "Mobilitätsplans"
- Abstimmung der Maßnahmen mit Vorstand und Belegschaft
- Umsetzung der Maßnahmen
- Erfolgscontrolling
- Kommunikation der erzielten Ergebnisse.
In der Regel können diese Tätigkeiten nicht "nebenbei" abgewickelt werden, so dass Mobilitätskoordinatoren externe Unterstützung benötigen. In den Niederlanden entwickeln spezialisierte Büros in Zusammenarbeit mit den Betriebsräten, den Geschäftsführungen, den Verkehrsunternehmen, den Stadtverwaltungen und Mobilitätsberatern einen Handlungsleitfaden ("Mobilitätsplan") für die Reduzierung des firmenbezogenen Verkehrs [FiWi99, S. 34].