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Bestandteile eines rechnergestützten Betriebsleitsystems

Erstellt am: 11.04.2006 | Stand des Wissens: 22.06.2023
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechpartner
TU Dresden, Professur für Bahnverkehr, öffentlicher Stadt- und Regionalverkehr, Prof. Dr.-Ing. R. König

Im Rahmen des Forschungsprojektes "Wirkung und Bewertung eines RBL in der Region" wurde bei der Strausberger Verkehrsgesellschaft mbH (SVG) ein rechnergestütztes Betriebsleitsystem (RBL) mit fahrzeugautonomen Funktionen realisiert, das alle wichtigen Systemkomponenten enthält.

Für die Leitstelle werden dabei ein RBL-Server, ein Funkserver und ein Arbeitsplatzrechner (PC) verwendet. Das ermöglicht, für den Reisenden wesentliche Maßnahmen, wie Anschlusssicherung, Umleitungsmanagement und dynamische Fahrgastinformation, umzusetzen.

Dem Funksystem kommt die Aufgabe des Daten- und Informationsaustauschs zu.
Über unterschiedliche Kanäle werden der Daten- und Sprechfunk zu den Fahrzeugen und Einrichtungen der Fahrgastinformation sowie der Datenaustausch zur Beeinflussung von Lichtsignalanlagen (LSA) verwirklicht.

Zur Fahrzeugausrüstung gehören neben dem Bordrechner ein Funkgerät mit Funkinterface und ein GPS-Empfänger. Der Bordrechner übernimmt die wesentlichen Funktionen
  • der fahrzeugautonomen Ortung
  • des Masters im System zur Ansteuerung der Fahrscheindrucker
  • der Datenkommunikation mit der Leitstelle
  • und der LSA-Beeinflussung.

Die fahrzeugautonome Ortung erfolgt in Kombination der beiden häufigsten Verfahren. Das sind das Zählen von Wegimpulsen in Verbindung mit dem Auswerten der Türsteuerung und GPS.

Für den Datenaustausch zu benachbarten Verkehrsunternehmen stehen grundsätzlich die VDV-Schnittstellen 453 und 454 zur Verfügung.

Aktuelle Informationen zur Betriebslage gelangen mit Hilfe von LED-Anzeigen zur Dynamischen Fahrgastinformation oder über kundeneigene Endgeräte an die Fahrgäste.
Ansprechpartner
TU Dresden, Professur für Bahnverkehr, öffentlicher Stadt- und Regionalverkehr, Prof. Dr.-Ing. R. König
Zugehörige Wissenslandkarte(n)
Rechnergestützte Betriebsleitsysteme (RBL) / Intermodal Transport Control System (ITCS) für den ÖPNV (Stand des Wissens: 06.12.2022)
https://www.forschungsinformationssystem.de/?306433
Glossar
LSA Lichtsignalanlagen LSA (umgangssprachlich: Ampeln) dienen der Steuerung des Straßenverkehrs, indem mittels Lichtsignalen ein bestimmtes Verhalten der Verkehrsteilnehmer angeordnet wird.
LSA Lichtsignalanlagen (LSA) dienen der Steuerung des Straßenverkehrs. Sie ordnen für Verkehrsteilnehmer ein bestimmtes Verhalten an, indem sie gesteuerte Signale abgeben. Umgangssprachlich werden sie auch häufig Ampeln genannt.
Global Positioning System Global Positioning System (GPS), offiziell NAVSTAR GPS, ist ein globales Navigationssatellitensystem zur Positionsbestimmung und Zeitmessung. GPS basiert auf Satelliten, die mit kodierten Radiosignalen ständig ihre aktuelle Position und die genaue Uhrzeit ausstrahlen. Aus den Signallaufzeiten können GPS-Empfänger dann ihre eigene Position und Geschwindigkeit berechnen.
RBL
Rechnergestützte Betreibsleitsysteme sind Rechner-Verbundsysteme mit denen Steuerungs-, Überwachungs- und Informationsprozesse im Fahrbetrieb untereinander verknüpft werden. Diese kommen hauptsächlich in folgenden Bereichen zum Einsatz:
  • Informations- und Kommunikationsmöglichkeit zwischen Fahrzeug und Leitstelle
  • rechnergestützter Fahrbetrieb
  • Fahrgastinformation in Fahrzeugen und an Haltestellen sowie über Mobilfunk und Internet (dynamische Fahrgastinformation)
Inzwischen wurde der Begriff "RBL" durch "ITCS" (Intermodal Transport Control System) ersetzt.

Auszug aus dem Forschungs-Informations-System (FIS) des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur

https://www.forschungsinformationssystem.de/?191026

Gedruckt am Dienstag, 16. April 2024 09:08:03