Forschungsinformationssystem des BMVI

zurück Zur Startseite FIS

Wegehäufigkeit, Wegelängen und -dauer nach Raumtyp

Erstellt am: 20.10.2004 | Stand des Wissens: 15.12.2023
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechpartner
Institut für Mobilitäts- und Stadtplanung, Universität Duisburg-Essen, Prof. Dr.-Ing. Dirk Wittowsky
TU Dresden, Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik, Prof. Dr.-Ing. Regine Gerike

Das Grundbedürfnis nach Mobilität ist in Deutschland unabhängig vom Raumtyp gleich stark ausgeprägt (zur Definition der Raumtypen siehe Synthesebericht zur räumlichen Differenzierung zentraler Mobilitätskenngrößen). Der Anteil mobiler Personen liegt in allen Raumtypen im Schnitt bei 85 Prozent. In Metropolen und Großstädten sind die Menschen dabei etwas mobiler (86 Prozent) als im kleinstädtischen und dörflichen Raum ländlicher Regionen (84 Prozent). In allen 7 Raumtypen legen die mobilen Personen etwa 3,7 Wege pro Person und Tag zurück [Nobi18, S. 26 und 28].
Sowohl die an einem durchschnittlichen Tag zurückgelegte Entfernung pro Person als auch die durchschnittliche Unterwegszeit pro Person und Tag hängen deutlich mit der räumlichen Verortung zusammen (siehe Abbildung 1). Im Durchschnitt sind mobile Personen bundesweit etwa 94 Minuten am Tag unterwegs und legen dabei 46 km zurück [Nobi18, S. 26 und 28]. In Metropolen benötigen die Menschen für ihre Wege etwa 105 Minuten, sind damit etwas länger unterwegs als die Gesamtbevölkerung und sogar deutlich länger als Menschen im kleinstädtischen und dörflichen Raum hier sind die mobilen Personen nur 88 Minuten am Tag unterwegs [Nobi18, S. 26]. Ihre Tagesstrecken sind dabei jedoch länger als die der urbanen Bevölkerung: Mit durchschnittlich 52 km legen sie fast 10 km mehr am Tag zurück als die Menschen in Metropolen [Nobi18, S.28]. Interessant ist, dass in Großstädten und zentralen Städten ländlicher Regionen die Tagesstrecken etwas kürzer sind als in Metropolen, dafür aber mit durchschnittlich 95 Minuten deutlich weniger Fahrtzeit benötigt wird. Dies lässt sich möglicherweise mit der räumlichen Größe und verhältnismäßig beengten Verkehrsverhältnissen in Metropolen erklären.
Mobilitätskenngrößen nach Regionstyp
Abb. 1: Zentrale Mobilitätskenngrößen nach Regionstypen (eigene Darstellung nach [BMVI19am, S. 31f.]) (Grafik zum Vergrößern bitte anklicken)
Ansprechpartner
Institut für Mobilitäts- und Stadtplanung, Universität Duisburg-Essen, Prof. Dr.-Ing. Dirk Wittowsky
Zugehörige Wissenslandkarte(n)
Mobilität in Stadt und Land (Stand des Wissens: 28.11.2023)
https://www.forschungsinformationssystem.de/?344555
Literatur
[BMVI19am] Bundesministerium für Digitales und Verkehr (Hrsg.) Mobilität in Deutschland - MiD: Zeitreihenbericht 2002 - 2008 - 2017, 2019/12
[Nobi18] Institut für angewandte Sozialwissenschaft GmbH (infas),, Deutsches Zentrum für Raum- und Luftfahrt (DLR),, IVT Research GmbH,, infas 360 GmbH Mobilität in Deutschland 2017 (MiD 2017) - Ergebnisbericht , 2018
Weiterführende Literatur
[infas10a] DLR - Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Institut für Verkehrsforschung, infas Institut für angewandte Sozialwissenschaft , Follmer, R., Gruschwitz, D., Jesske, B., Quandt, S., Lenz, B., Nobis, C., Köhler, K., Mehlin, M. Mobilität in Deutschland 2008 (MiD 2008) - Ergebnisbericht Struktur - Aufkommen - Emissionen - Trends, 2010/02

Auszug aus dem Forschungs-Informations-System (FIS) des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur

https://www.forschungsinformationssystem.de/?115572

Gedruckt am Donnerstag, 25. April 2024 23:41:32